Schufa-Falle: Viele Verbraucher bekommen ihre Wunsch-Autoversicherung nicht

08.01.2018, 09:34 Uhr in Service, Anzeige
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Es ist sicherlich schon schlimm und unangenehm, wenn man einen negativen Schufa-Eintrag abbekommen hat. Damit wird einiges im Leben mitunter deutlich schwieriger. Denn gerade wenn es um die Zahlungsfähigkeit geht, wird meist zuerst die Bonität geprüft. Und mithilfe des Internets kann dies mit einer elektronischen Anfrage bei der Schufa schnell gemacht werden. Wenn die Bonität wegen des Schufa-Eintrags infrage gestellt ist, sind so manche Käufe nicht möglich und auch eine Kreditvergabe wird sehr schwierig oder sogar unmöglich.

Der Trend zur schlechten Zahlungsmoral der Bevölkerung hat allerdings auch zur Folge, dass immer mehr Versicherungen auch bei ihren neuen Versicherten die Bonität zuerst prüfen. Denn auch hier soll das Risiko eines Zahlungsausfalls möglichst gering gehalten werden. Hier erfolgt die Abfrage sehr schnell. Nach der Anfrage bei der Schufa erhält die Versicherung einen Index für den Antragsteller. So erhält die Versicherung Hinweise, wie es mit der Zahlungsmoral des Versicherten aussieht und ob man diesen gegebenenfalls sogar ganz ablehnt. Je niedriger der Schufa-Wert ausfällt, umso schlechter stehen die Chancen, als Kunde akzeptiert zu werden.

Es sollen möglichst Zahlungsausfälle oder auch eine verspätete Zahlung vermieden werden

Damit es nicht zu einem teuren Mahn- und Anwaltsaufwand kommt, halten die Versicherungen es meist für sicherer, solche Personen abzulehnen. Rechtlich gesehen darf die Versicherung das so allerdings nicht. Deswegen verlangen die Versicherer in solchen Fällen einfach die komplette Jahresrate auf einen Schlag für die Autoversicherung. Der Versicherte hat somit keine Möglichkeit, eine Ratenzahlung zu wählen und die Versicherung kann dadurch das Risiko für einen Zahlungsausfall recht klein halten. Umso schlechter der Index bei der Auskunft zur Bonität ausfällt, um so vorsichtiger werden die Versicherer vorgehen. Jeder Versicherte hat zwar einen Anspruch auf die Haftpflichtversicherung, nur kann die Kaskoversicherung unter gewissen Umständen tatsächlich verweigert werden, denn es handelt sich dabei ja um keine Pflichtversicherung.

Warum es bei der Haftpflichtversicherung nicht so einfach mit dem Ablehnen geht

Wie schon erwähnt, die Kaskoversicherung kann wegen des negativen Schufa-Eintrags abgelehnt werden. Bei der Haftpflichtversicherung reicht das eben nicht aus, dem Versicherungsnehmer die Kfz-Versicherung zu verweigern. Denn es ist so, dass der deutsche Gesetzgeber dem Fahrzeugführer die Kfz-Haftpflichtversicherung vorschreibt. Deswegen müssen die Versicherungen einem potenziellen Versicherungsnehmer zumindest ein Angebot über eine Kfz-Versicherung vorlegen. Hier wird es sich in der Regel aber nur um ein sogenanntes Basisangebot handeln, wo die Raten direkt ausgeschlossen sind. Der Versicherungsnehmer muss dann leider in solch einem Fall die vereinbarte Prämie direkt ganz bezahlen.

Keine schöne Situation – aber man kann damit trotzdem umgehen

Ein negativer Schufa-Eintrag kann einem wirklich ganz schön in die Enge treiben und im Alltag sehr beeinträchtigen. Manchen wird es sicherlich gar nicht bewusst sein, dass es auch zu Problemen hinsichtlich der Kfz-Versicherung kommen kann. Dies ist wahrlich keine angenehme Situation, aber auch nicht ganz hoffnungslos. Kfz-Versicherungen trotz Schufa-Eintrag sind möglich, wenn man bei der Suche nicht das monatliche Bezahlen wählt, sondern das jährliche oder wenigstens halbjährliche Bezahlen nimmt. So wird man einige Autoversicherungen finden, die ohne vorherige Schufa-Abfrage Versicherte annehmen. Allerdings erhält man eben meist nur den vorgeschriebenen Mindestschutz einer Kfz-Haftpflicht. Wer einen Vergleichsrechner zur Hilfe nimmt, sollte die jährliche Zahlweise wählen und als Fahrer nur sich selbst und niedrige Leistungen angeben. Das steigert die Chancen für einen erfolgreichen Abschluss.