„Made in Germany“ weltweit am begehrtesten

01.08.2016, 17:27 Uhr in Service, Anzeige
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Produkte aus Deutschland sind gegenwärtig die begehrtesten, so die Ergebnisse der Studie „Swissness Worldwide 2016“ der Universität St. Gallen. Die Wissenschaftler befragten dafür knapp 8.000Menschen in 15Ländern, unter anderem in Japan, China, Brasilien, Indien, den USA und Deutschland. Das Fazit: Nach Ansicht der Studienteilnehmer hat „Made in Germany“ in den vergangenen acht Jahren kontinuierlich an Wertigkeit gewonnen. In der aktuellen Befragung überholte es sogar „Swiss Made“ – den jahrelangen Sieger der Studie. Schweizer Produkte besitzen nach Ansicht der Befragten nach wie vor eine hohe Wertigkeit. Doch vom ersten Platz wurden sie nun von Deutschland verdrängt. Aktuell liegt „Swiss Made“ auf dem zweiten Platz, dicht gefolgt von Japan und Amerika.

Wertigkeit und Preis

Werden die Produkte eines Landes von der Öffentlichkeit mit positiven Eigenschaften versehen, führt das zu internationalen Wettbewerbsvorteilen. Kunden sind nämlich bereit, höhere Preise zu zahlen, wenn Produkte aus Ländern mit einer hohen Wertigkeit stammen. So bevorzugen bis zu 89Prozent der Befragten bei gleichem Preis Schweizer Waren gegenüber solchen unbekannten Ursprungs. Besonders deutlich wird der gute Ruf der Schweizer bei Luxusuhren: Die Befragten waren sogar bereit, mehr als den doppelten Preis zu zahlen, wenn die Uhr in der Schweiz gefertigt wurde. Uhren zählen ohnehin zu den erfolgreichsten Exportgütern der Schweiz: Sie werden über Marktplätze wie Chrono24 auf der ganzen Welt verkauft oder versteigert.

Ähnlich beliebt sind Schweizer Käse und Kosmetika – die Mehrheit der Kunden ist bereit, dafür über 50Prozent mehr zu zahlen. Grund für diese Preistoleranzen ist das positive Image der Schweiz: Sie gilt in der allgemeinen Wahrnehmung als ausgesprochen friedliches Land, in dem es vor allem Berge, Schokolade und Uhren gibt – zudem gelten Produkte aus Schweizer Fertigung als qualitativ sehr hochwertig.

Innenpolitik und Technikpannen interessieren kaum

Was auch immer die Ursache dafür ist, dass die Schweiz ihren Spitzenplatz verlor: Innenpolitische oder gesellschaftliche „Skandale“ sind es jedenfalls nicht. Beispielsweise hat nach den Erkenntnissen der Studie die Schweizer „Initiative gegen Masseneinwanderung“ dem Image der Nation bislang nicht geschadet. Die Schweiz gilt in der weltweiten Wahrnehmung weiterhin als weltoffen und freundlich – die innenpolitische Debatte über die Zuwanderung hat dem Ansehen der Schweiz bislang offensichtlich nicht geschadet.

Auch das Image der Deutschen hat unter den Affären der letzten Zeit noch nicht gelitten. So hatten die VW-Abgasaffäre und die vielen Pannen beim Bau des Berliner Flughafens (BER) kaum bis keinen Einfluss auf die weltweite Wahrnehmung des Landes als Hersteller hochwertiger Produkte – wenn sie überhaupt zur Kenntnis genommen wurden.

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