Glühbirnen gibt es nur noch vereinzelt – Das sind die Alternativen

23.02.2017, 12:56 Uhr in Service, Anzeige
Birne
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Seit dem Jahr 2009 verschwindet die traditionelle Glühbirne – langsam aber sicher – aus dem deutschen Haushalt. Kein Wunder: Deutschland muss die Öko-Design-Richtlinie der Europäischen Union umsetzen, die aus sechs Stufen besteht und zur Folge hat, dass zahlreiche Leuchtmittel verboten werden. Zuletzt wurden die Halogenleuchten mit 230 Volt und Reflektor verbannt. Seit dem 1. September 2016 sind nur noch Lampen erlaubt, welche auch die Effizienzklasse B erreichen. Eine Ausnahme sind Halogenlampen – da es noch keine tatsächliche Alternative gibt, dürfen jene – obwohl sie eine schlechtere Effizienzklasse aufweisen – noch immer verkauft werden.

Waren die alten Glühbirnen tatsächlich besser?
Immer wieder wird behauptet, dass die Energiesparlampe ein „kühles Licht“ produziert und eine halbe Ewigkeit braucht, damit sie ihre volle Kraft entfaltet. Folgt man jedoch der EU-Richtlinie, so darf es keine Nachteile zu den herkömmlichen Glühbirnen geben. Es ist wohl viel mehr die subjektive Wahrnehmung, weshalb der Verbraucher der Meinung ist, die neuen Leuchtmittel seien „schlechter“. Heute gibt es bereits zahlreiche Energiesparlampen, die eine Farbtemperatur von 2700 Kelvin haben. Die Glühbirne lag zwischen 2300 bis 2900 Kelvin. Auch die „Anlaufzeit“ von LED-Lampen unterscheidet sich nicht mehr von der Glühbirne, die nach rund einer Sekunde das gesamte Leuchtpotential ausschöpfen konnte. Moderne LED-Leuchten haben eine Anlaufzeit von sogar unter einer Sekunde.

Verbraucher können Geld sparen
Neuwertige Leuchten benötigen weniger Strom. Folgt man den Zahlen des Bundesumweltministeriums, so sparen die Verbraucher, wenn die Leuchte 10.000 Stunden genutzt wurde, 17 Euro an reinen Stromkosten. Entscheidet sich der Verbraucher für eine Kompaktleuchtstoff- oder LED-Lampe, beträgt das Kostenersparnis 117 Euro. Des Weiteren überzeugen die neuen Leuchtmittel auch mit einer wesentlich längeren Lebensdauer. Zudem gibt es auch unterschiedliche Formen und Farbtemperaturen, sodass den Verbrauchern eine größere Auswahl zur Verfügung gestellt wird. Erreichte die alte Glühbirne maximal 2900 Kelvin, so gibt es bereits Lampen, die problemlos auf 6500 Kelvin kommen. Zum Vergleich – die Mittagssonne kommt auf 5500 Kelvin – der Mond erreicht 4120 Kelvin.

Tipp: Flohmarkt
Natürlich gibt es Verbraucher, die sich von den Vorteilen nicht überzeugen lassen wollen und weiterhin an ihren alten Glühbirnen festhalten. Die Öko-Design-Richtlinie bezieht sich in ihrem Verbot aber ausschließlich auf Glühbirnen, die im Haushalt verwendet werden – Verbraucher können daher noch immer Glühbirnen kaufen, sofern diese nicht für den Innenraum gedacht sind. Des Weiteren gibt es auch den Verweis, dass Glühbirnen noch für Speziallampen – also für Nähmaschinen oder den Kühlschrank – verkauft werden dürfen. Findet sich also auf der Verpackung der Hinweis, dass die Glühbirne nur für einen „besonderen Anwendungszweck“ genutzt werden darf, kann sie problemlos verkauft bzw. gekauft werden. Eine weitere Möglichkeit stellen Flohmärkte dar: Da die Öko-Strom-Richtlinie vorsieht, dass die traditionellen Glühbirnen nicht mehr im Handel verkauft werden dürfen, können gebunkerte Glühbirnen, die sich vielleicht noch im Keller befinden, am Flohmarkt angeboten werden. Wer daher auf der Suche nach einer alten Edison-Glühbirne ist, wird vielleicht am Flohmarkt Glück haben und noch ein paar alte Leuchtmittel bekommen.