Homöopathie – Wirkung ohne wissenschaftlichen Beleg?

29.04.2019, 12:06 Uhr in Service, Anzeige
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Die Homöopathie ist im deutschsprachigen Raum ein Milliardengeschäft. Dennoch sind es vor Allem Befürworter solch alternativen Heilungsformen, welche der Schulmedizin und den Pharmakonzernen Geldmacherei vorwerfen. In Anbetracht der Tatsache, dass die Homöopathie selbst jeglicher wissenschaftlicher Grundlage entbehrt und auch in Doppelblindstudien keine Wirkung erbrachte, die über den Placeboeffekt hinausgehen würde, fragt man sich allerdings, ob hier nicht der Bock zum Gärtner gemacht wird!

Grundlagen der Homöopathie

Globuli oder homöopathische Arzneimittel in Tropfen-, aber auch Tablettenform, gibt es so gut wie gegen bzw. für alles und oft setzen diese auf durchaus bekannte Wirkstoffe. So enthält das homöopathische Mittel Deseo den Stoff Turnera Diffusa (Damiana, eine Pflanze in der Gattung der Safranmalven), ebenso wie das Nahrungsergänzungsmittel Ciavil. Der Unterschied ist allerdings, dass im Nahrungsergänzungsmittel ein Extrakt enthalten ist, während im homöopathischen Präparat der Stoff in der Verdünnung D4 vorliegt. Dies bedeutet, dass auf einen Teil eines Lösungsmittel gerade einmal ein tausendstel des Stoffes kommt. In Zahlen ausgedrückt ist der eigentliche Wirkstoff also 1 zu 1.000 verdünnt. Dennoch soll gerade die Verdünnung, nach dem Begründer der Homöopathie Samuel Hahnemann, für die Wirkung verantwortlich sein. Mehr noch, soll ein Präparat umso stärker wirken, je höher die Verdünnung ist.
D4 ist dabei noch eine niedrige Potenz, bei der der Ausgangsstoff noch nachweisbar ist. Andere homöopathische Arzneien sind so stark verdünnt, dass man nicht einmal mehr ein Molekül des Ausgangsstoffes nachweisen kann, dieser also nicht mehr vorhanden ist.
Diesbezüglich wird man sich also fragen, woher in solch einem Fall die Wirkung kommen soll? Die Antwort darauf hat Samuel Hahnemann, der im Übrigen von 1755 bis 1843 lebte, eine Zeit als die „richtige“ Medizin noch in ihren Kinderschuhen steckte und der Besuch eines Arztes mindestens gefährlich war, wie die Krankheit, an der man litt.
Wirkungsgebend ist die allen Substanzen innewohnende „Geisterkraft“!
Da sich heute, wie damals, trotz fortgeschrittener Möglichkeiten diese „Geisterkraft“ nicht messen lässt, darf man diesbezüglich durchaus etwas skeptisch sein!

Homöopathie als Geschäftsfeld

Trotz keiner erwiesenen Wirkung, erfreut sich aber die Homöopathie einer steigenden Anhängerschaft. Bei einem Schnupfen werden Arsenicum album oder Euphrasia Globuli eingeworfen, bei Magenbeschwerden Colocynthis oder Staphisagria und wenn das Liebesleben nicht mehr so klappt wie früher, dann eben Emasex oder Vesax. Hilft es nicht, dann schadet es zumindest nicht; mal abgesehen vom Geldbeutel, denn für Zuckerkügelchen sind Globuli ganz schön teuer, aber dafür billig in der Herstellung!
Dieses Milliardengeschäft möchte man sich nicht so einfach kaputtmachen lassen und so werden homöopathische Mittel bei uns nach wie vor in Apotheken verkauft.
In anderen Ländern, wie beispielweise den USA oder Australien, müssen homöopathische Präparate einen Hinweis auf ihre faktische Wirkungslosigkeit auf der Verpackung tragen.
Diese Gesetzeslage hat sich leider noch nicht bis zu uns durchgesetzt und wird es wahrscheinlich in absehbarer Zeit auch nicht, da die Lobby sehr stark ist.
Wichtig wäre es aber zumindest für Aufklärung zu sorgen, denn viele Menschen sind sich über den Umstand, dass Homöopathie eigentlich keine Wirkung hat, nicht bewusst und halten sie für eine tatsächliche, sanfte Alternative. Das ist sie aber nicht und sämtliche Wirkung, die man glaubt, verspürt zu haben, ist nur der eigenen Überzeugung und dem Glauben geschuldet, denn Belege gibt es dafür keine!