Mainfranken: Freiwillige für Rehkitzrettung gesucht

30.05.2023, 13:49 Uhr in Stadtgespräch
Rehkitz sitzt auf Waldboden
Ein gerettetes Rehkitz

Die erste Wiesen-Mahd wird jedes Jahr zur Todesfalle für Tausende von Jungtieren. Denn die Ernte fällt mit der Brut- und Setzzeit vieler Wildtiere zusammen. Die Jungtiere vertrauen dabei in den ersten Lebenswochen auf ihre Tarnung und "drücken" sich in Wiesen und Feldern statt zu fliehen.

Wenn die Landwirte im Frühjahr die Wiesen mähen, kommen dabei mittlerweile hochtechnisierte Mähwerke zu Einsatz. Sie haben teilweise Schnittflächen über 10m und können mit Geschwindigkeiten von über 15km/h betrieben werden - eine Todesfalle für viele Jungtiere, die keinen Fluchtinstinkt haben: sie laufen nämlich gar nicht oder erst zu spät weg! Die Folge: durch die Mähwerke verstümmelte oder getötete Rehkitze und Bodenbrüter.

Deshalb haben sich innerhalb des Bayerischen Jagdverbands Kitzretterteams zusammengefunden, die jedes Jahr in ehrenatlichem Einsatz frühmorgens Wiesen, die gemäht werden sollen, nach abgelegten Kitzen absuchen. Dabei kommen Drohnen mit Wärmebildkamera zum Einsatz, mit deren Hilfe sich die Tiere aus rund 20m Höhe auch im dichten Bewuchs ausfindig machen lassen. Dann werden die Kitze mit Handschuhen und mit Grasbüscheln aus der Wiese weggetragen - damit sie nicht den Geruch von Menschen annehmen. Die Muttertiere finden ihre Kids(tze) ohne Probleme wieder und nehmen sie auch wieder an.


Zum Ende der Kitzretter-Aktion ist die Kreisgruppe Würzburg des BJV noch auf der Suche nach ehrenamtlichen Helfern. Sie können sich telefonisch beim Kreisvorsitzenden Michael Hein erkundigen und ggf. anmelden: 0176-23376392.

Wir waren bei einer Kitzrettungsaktion dabei