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Geroldshausen: KZ-Arzt Eduard Wirths bleibt zunächst auf Kriegerdenkmal

10.03.2021, 12:45 Uhr in Lokales
Gebäude und Stacheldraht im Konzentrationslager Auschwitz
Foto: Pixabay.com

Schwere Kost im Gemeinderat Geroldshausen: Am Dienstagabend ist die Vergangenheit des KZ-Arztes Eduard Wirths Thema gewesen. Wirths‘ Name steht unter den Gefallenen auf dem Kriegerdenkmal. Er war aber zum einen verantwortlich für den Tod von Hunderttausenden im Konzentrationslager Auschwitz. Zum anderen ist Wirths nicht gefallen, sondern nahm sich das Leben. Der Gemeinderat möchte seinen Namen aber zunächst nicht entfernen lassen, sondern das Thema erst aufarbeiten. Dann soll entschieden werden, ob der Name bleibt und zum Beispiel eine Hinweistafel mit Erklärungen aufgestellt wird.

Vom Internationalen Auschwitz Komitee heißt es, dass Überlebende entsetzt seien und die Ehrung Wirths als historische Lüge sehen. Es sei ein trauriges Zeichen dafür, wie schwer es mancherorts Menschen in Deutschland immer noch falle, sich ehrlich und würdevoll mit der mörderischen Vergangenheit der eigenen Umwelt und dem Leid der Opfer auseinanderzusetzen.

Ähnliche Diskussionen über Straßen oder Wege, deren Namenspaten eine dunkle NS-Vergangenheit haben, gibt es zum Beispiel in Würzburg und Bergtheim. Margetshöchheim möchte seinen Nikolaus-Fey-Weg umbenennen.

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