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Mainfranken: Telefonbetrüger erbeuten mehrere zehntausend Euro

14.07.2022, 15:30 Uhr in Lokales
Eine alte Frau mit einem Telefon in der Hand
Foto: pixabay.com

Wieder einmal haben Unbekannte Telefonbetrüger in Mainfranken zugeschlagen und in zwei Fällen jeweils Geld im fünfstelligen Bereich erbeutet. Den Betrügern zum Opfer gefallen sind zwei Senioren aus Würzburg und Großlangheim

Telefonbetrug in Würzburg

Am Dienstagvormittag wurde eine 78-jährige Frau von einem Unbekannten angerufen, der sich als Justiz-Mitarbeiter ausgab. Er erzählte ihr, dass ihr Sohn einen tödlichen Unfall verursacht hätte.

Um ihren Sohn aus dem Gefängnis zu holen, müsse die Frau Bargeld oder Schmuck als Kaution hinterlegen.

Die Seniorin verpackte daraufhin einen mittleren fünfstelligen Geldbetrag und übergab diesen gegen 13 Uhr am Peterplatz in Würzburg an eine Unbekannte Frau. Zu der Frau liegt keine Beschreibung vor.

Identischer Fall in Großlangheim

Zu einem fast identischen Fall kam es am Mittwoch in Großlangheim. Wieder gab sich jemand als Justiz-Mitarbeiter bei einer Seniorin aus und behauptete, dass die Tochter der Frau einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht hätte.

Die ältere Dame fiel ebenfalls auf die Betrüger rein und übergab gegen 15:30 Uhr Bargeld im fünfstelligen Bereich an eine Abholerin.

Die Abholerin in Großlangheim wird wie folgt beschrieben:

  • Etwa 30 Jahre alt
  • Schlank
  • 1,60m
  • Kurze dunkelbraune Haare
  • Trug ein grünes T-Shirt

Zeugen gesucht

Die Kripo Würzburg hat in beiden Fällen die Ermittlungen aufgenommen und hofft auf Zeugenhinweise.

  • Wer hat die Geldübergabe am Dienstag gegen 13:00 Uhr am Petersplatz oder am Mittwoch gegen 15:30 Uhr in Großlangheim möglicherweise beobachtet?

  • Wem sind in diesen Bereichen Personen aufgefallen, auf die die Täterbeschreibung zutrifft?

  • Wer kann sonst sachdienliche Hinweise geben, die zur Aufklärung des Falles beitragen könnten?

Mögliche Zeugen werden dringend gebeten, sich unter Tel. 0931/457-1732 bei der Kriminalpolizei Würzburg zu melden.


Präventionskampagne der Polizei

Aufgrund der hohen Fallzahlen im Bereich Callcenter-Betrug macht die Polizei auf ihre Präventionskampagne "Leg auf!" aufmerksam.

Das Ziel dieser Kampagne ist es, insbesondere ältere Menschen und deren Angehörigen über die Phänomene wie „Enkeltrickbetrug“ und „Falsche Polizeibeamte“ zu informieren, zu sensibilisieren und Verhaltenstipps zu geben. Die wichtigsten Botschaften sind:

  • Auflegen und selbst die Notrufnummer 110 wählen und bei der Polizei nachfragen, ob es tatsächlich einen entsprechenden Einsatz gab bzw. ob tatsächlich Verwandte in Not sind.
  • Die Polizei weist niemals an, Geld oder Schmuck zu Hause zur Abholung bereit zu legen oder an Abholer zu übergeben!

  • Keine Gelbeträge an Fremde übergeben! Auch die Polizei holt niemals an der Haustüre Wertsachen ab, um sie in Verwahrung zu nehmen!

  • Die Täter können mittels Call ID-Spoofing jede von ihnen gewünschte Rufnummer auf dem Telefondisplay anzeigen lassen - bei der echten Polizei erscheint niemals die 110 (auch nicht mit Vorwahl)!

  • Mit Freunden, Nachbarn und Verwandten über das Phänomen!

Weiter Informationen gibt es auf der Internetseite der bayerischen Polizei.