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Würzburg: Corona-Pandemie wirkt sich spürbar auf Straftaten in der Stadt aus

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19.05.2022, 16:30 Uhr in Lokales
Polizeiauto Straßensperre Nachts Gemünden (Benedict Rottmann)

Die Corona-Pandemie hat sich im vergangenen Jahr spürbar auf die begangenen Straftaten in Würzburg ausgewirkt. Das geht aus der aktuellen Sicherheitsbilanz der Polizeiinspektion Würzburg-Stadt hervor.

Weniger Einbrüche

So ist beispielsweise die Zahl der Wohnungseinbrüche deutlich zurückgegangen. Insgesamt 25-mal sind Menschen in Privatwohnungen und Häuser im vergangenen Jahr eingebrochen. 2020 waren es noch doppelt so viele (53). 2019, also im letzten Jahr vor Ausbruch der Pandemie lag die Zahl bei 44, also leicht unter 2020.

Allerdings dauere es immer eine gewisse Zeit, bis Straftaten in die Statistik einfließen, so Polizeihauptmeisterin Kerstin Schoch. Die Darstellungen sind also etwas zeitversetzt. Heißt: einige der in der Sicherheitsbilanz 2020 begangenen Einbrüche haben noch vor Beginn der Pandemie, bzw. vor Lockdown und Homeoffice-Pflicht stattgefunden.

Als diese Maßnahmen dann kamen, sei die Zahl der Einbrüche spürbar zurückgegangen. Auch zunehmend in Häusern verbaute Sicherheitstechnik, sowie gezielte Kontrollfahrten der Polizei in Wohngebieten trage zu dem Rückgang bei.

Corona-Demos

Zugenommen hat hingegen die Zahl der Kundgebungen und Versammlungen in der Stadt. Waren es 2020 noch 254, gab es im vergangenen Jahr insgesamt 360. Die meisten richteten sich gegen die damals geltenden Corona-Schutzmaßnahmen oder leugneten, dass es überhaupt eine Pandemie gibt. Dazu kamen Kundgebungen im Vorfeld der Bundestagswahl im September 2021. Begleitet wurden die Demos oftmals von entsprechenden Gegendemonstrationen.

Weniger Betrug und Fahrraddiebstahl

Abgenommen hat die Zahl der Betrugsfälle. Seit 2018 sinkt die Zahl hier kontinuierlich von damals 1754 auf 1210 im Jahr 2021. 2019, also vor der Pandemie hat die Polizei 1358 Delikte registriert, 2020 1313.

Die Zahl der gemeldeten Fahrraddiebstähle ist von 478 (2019) auf 299 (2021) gesunken. Allerdings ist die Aufklärungsquote hier sehr gering. Von 299 als gestohlen gemeldeten Fahrrädern konnten nur 40 wiedergefunden werden.

Auch bei den Rauschgiftdelikten sieht die Würzburger Polizei in den letzten Jahren einen rückläufigen Trend. Gab es 2017 noch 1497 in der Stadt waren es 2021 „nur“ noch 912.

Mehr Fälschungen und Sexualdelikte

Seit 2018 deutlich zugenommen haben Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung. Waren es da noch 162 Fälle in Würzburg, ist die Zahl inzwischen auf über 200 gestiegen (2020: 220 Fälle; 2021: 205 Fälle).

Auch die Zahl der Urkundenfälschungen ist gestiegen. Von 72 Fälle im Jahr 2019 auf 114 2021. Hier fallen besonders die gefälschten Impfpässe ins Gewicht.

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