Würzburg: Dramatische Lage auf den Intensivstationen
In Würzburg sind die Intensivstationen aktuell voll ausgelastet. Das betonen die Uniklinik sowie das Klinikum Würzburg Mitte auf Nachfrage dieser Redaktion. Die Lage auf den Intensivstationen sei dramatisch, so Intensivmediziner Patrick Meybohm von der Uniklinik. Neben Patienten ohne Corona müssen dort vermehrt Covid-Fälle behandelt werden: Bis zu einem Viertel der Intensivpatienten sei aktuell wegen Corona auf der Station – die meisten davon seien ungeimpft. Daneben kommen jeden Tag zusätzlich Anfragen aus Südbayern, Corona-Patienten in Würzburg aufzunehmen, so Patrick Meybohm. Die Uniklinik habe in den vergangenen Tagen etwa acht Menschen aus anderen Regionen aufgenommen, das Klinikum Würzburg Mitte eine Person.
Noch keine Operationen verschoben
Trotz der angespannten Situation mussten noch keine geplanten Operationen wegen Überlastung verschoben werden – weder in der Uniklinik noch im Klinikum Würzburg Mitte. Mit Blick auf die steigenden Infektionszahlen und Intensivbettenbelegungen könne man aber laut Patrick Meybohm noch nicht sagen, wie sich die Lage in ein bis zwei Wochen entwickelt.
Unterdessen werde es aber auch bei steigenden Zahlen nicht zu einer Triage auf den Intensivstationen der Uniklinik kommen, so der Intensivmediziner. Dabei müssten die Ärzte entscheiden, welcher Patient in Lebensgefahr zuerst behandelt wird. Bei einer Überlastung der bayerischen Intensivstationen müssten die Intensivpatienten stattdessen in andere Bundesländer verlegt werden.
Düstere Prognose
Dennoch: Die Prognose für die kommenden Wochen sei düster, so Patrick Meybohm. Die Coronazahlen steigen immer weiter an – es sei davon auszugehen, dass auch die Zahl der Covid-Patienten auf der Intensivstation weiter dramatisch ansteigen werde. Deswegen gelte es jetzt, möglichst viele Menschen gegen das Virus zu impfen und auch die Booster-Impfung voranzutreiben, so Patrick Meybohm.