Anzeige

Würzburg: Nach Schmierereien – Kirchengemeinde versammelt sich zum Friedensgebet

28.03.2022, 11:29 Uhr in Lokales
Friedensgebet gethsemane am heuchelhof
Foto: Max von Egidy

Fünf große schwarze Z-Symbole, gesprüht an Eingang und Mauer der Würzburger Gethsemanekirche im Stadtteil Heuchelhof. Dieses Bild bot sich Pfarrerin Anna Bamberger, als sie am Sonntag zum morgendlichen Gottesdienst kam.

Bamberger vermutet eine klare politische Motivation hinter der Tat. Die mit schwarzer Farbe an die Fassade gesprühten Zs sind Teil der prorussischen Kriegspropaganda und auf vielen Panzern, die derzeit in Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine kämpfen, zu sehen.

Als Reaktion auf die „feige, nächtliche Tat“ hat die Gemeinde sich am Abend zu einem Friedensgebet versammelt. „Die Kirche steht immer für Frieden. Uns war wichtig das öffentlich zu zeigen“, so die Pfarrerin.

Rund 350 Menschen sind zu der spontan angesetzten Friedensveranstaltung gekommen. Das Friedensgebet gestaltet haben Dekan Dr. Slenczka und Pfarrerin Anna Bamberger. Als Gäste sprachen Priester Bajanov der russisch-orthodoxe Gemeinde und OB Schuchardt, der die Tat verurteilte. Besucht haben die Veranstaltung darüber hinaus Hülya Dübner, Christiane Kerner und viele weitere Stadträtinnen und Stadträte.

Außerdem wurden Kerzen angezündet, während die Glocke der Kirche, die aus Waffen der ehemaligen Sowjetunion und der Bundeswehr geschmiedet ist, geläutet hat.

Im Stadtteil Heuchelhof bestehe aktuell ein großer Bedarf zu reden, mit Blick auf den Krieg gebe es verschiedene Gruppen und Meinungen. Die gut sichtbaren Symbole sollen schnell wieder entfernt werden, derzeit laufen Gespräche mit Reinigungsfirmen. Der Schaden liegt wohl im unteren vierstelligen Eurobereich.

Ermittlungen laufen

Die Polizei hat nach dem Anbringen der rund 80x80 cm großen Symbole Ermittlungen übernommen. Die Kripo Würzburg ermittelt wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung und des Anfangsverdachts einer Straftat nach §140 StGB (Belohnung und Billigung von Straftaten), da die Verwendung des Z-Symboles dazu dienen könne, den Angriffskrieg Putins in der Ukraine zu billigen.