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Würzburg: Obduktionsberichte und Zeugenaussagen im Messerstecher-Prozess

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27.04.2022, 13:52 Uhr in Lokales
Dritter Prozesstag Messerattacke
Foto: Funkhaus Würzburg

Auch der dritte Verhandlungstag im Messerstecher-Prozess ist am Mittwochvormittag nichts für schwache Nerven gewesen. In der weißen Mühle in Estenfeld wurden unter anderem die Obduktionsberichte der drei getöteten Frauen vorgestellt. Die zeigen vor allem, wie brutal der Täter vorgegangen war.

Die Opfer hätten keine realistische Überlebenschance gehabt, so der Gutachter. Sie konnten sich weder wehren noch reagieren. Die drei Frauen erlitten jeweils mehrere gravierende Stichverletzungen am Hals und im Nackenbereich. Sie verstarben noch am Tatort.

Daneben kamen zwei weitere Zeugen zu Wort. Eine Mitarbeiterin des Kaufhauses sagte vor Gericht aus. Der Beschuldigte hatte sie nach den Messern im Kaufhaus gefragt. Als der Täter anschließend eine Kundin mit dem Messer attackierte, alarmierte sie den Kaufhausdetektiv und flüchtete aus dem Kaufhaus.

Außerdem wurde eine Videoaufnahme der Vernehmung einer damals 11-Jährigen gezeigt. Sie hatte am Tattag ihre Mutter verloren. Der Beschuldigte hatte im Kaufhaus auf die 49-Jährige eingestochen. Das Mädchen konnte sie sich in Freie retten. Kurze Zeit später wurde dort auch sie von dem Messerstecher attackiert. Dabei erlitt sie drei Stichverletzungen. Die damals 11-Jährige konnte fliehen. Seitdem kämpft das Mädchen vor allem mit den psychischen Folgen.

Fortgesetzt wird die Verhandlung nächsten Freitag (6. Mai) in den Mainfrankensälen in Veitshöchheim. Dann sollen weitere Zeugen aussagen.

Der Beschuldigte hatte am 25. Juni 2021 mehrere Menschen mit einem Messer in der Würzburger Innenstadt attackiert und drei Frauen erstochen. Als Grund gibt der 33-Jährige an, Stimmen in seinem Kopf gehört zu haben. In dem Prozess geht es darum, ob er dauerhaft in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht werden kann.

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