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Würzburg: Über 1.400 Geflüchtete in Stadt und Landkreis angekommen

18.03.2022, 05:05 Uhr in Lokales
Ankunft Geflüchteter in der Versbacher Pleichachtalhalle
Foto: Christina Gold/Malteser

Mehr als 1.400 Geflüchtete aus der Ukraine sind mittlerweile im Raum Würzburg angekommen. Das haben Stadt und Landkreis Würzburg am Donnerstag mitgeteilt. Die meisten sind privat bei Verwandten, Freunden oder Bekannten untergekommen. Dazu kommt noch eine unbestimmte Zahl, die sich noch nicht registriert haben.

Viele Menschen würden auch mithilfe privater Hilfsangebote in die Region kommen, so ist Donnerstagmorgen ein Bus mit 80 Menschen in Ochsenfurt angekommen, ein weiterer wird laut Landratsamt am Abend, bzw. Freitagmorgen erwartet.

Diejenigen, die keine Unterkunft im Bekanntenkreis gefunden haben, werden in den Unterkünften in Stadt und Landkreis untergebracht – so haben allein im Reuterhaus und in der Pleichachtalhalle zusammen 130 Menschen aus der Ukraine Platz gefunden.

Derzeit seien, laut Landrat Thomas Eberth, genug Aufnahmekapazitäten verfügbar. Rund 323 freie Plätze gibt es derzeit im Landkreis, 250 weitere werden derzeit geschaffen. Dazu kommen die privaten Wohnangebote, die allein im Landkreis Platz für aktuell 788 Menschen bieten.

Corona und andere Impfungen

Menschen, die in Stadt oder Landkreis ankommen, werden registriert, erstversorgt und auf Corona getestet. Dennoch kommt es vereinzelt in den Unterkünften zu Infektionsausbrüchen – so gab es beispielsweise in der Unterkunft in Rottendorf 20 Corona positive Menschen. Ganz verhindern lasse sich das nicht. In vielen Unterkünften sei laut Landratsamt eine getrennte Unterbringung, um Menschen, die sich mit Corona infiziert haben, zu isolieren, möglich. Aber gerade in den größeren Hallen könne man das nicht gewährleisten.

Im Vordergrund stehe derzeit, die Menschen, die bei uns in der Region ankommen, mit Essen, Trinken und einem Schlafplatz zu versorgen und sie zur Ruhe kommen zu lassen. Erst wenn geklärt sei, wer wohin geht und wie lange bleibt, sei es sinnvoll, sich um Themen wie Impfungen (Corona, Masern, etc.), Betreuung und Schulpflicht zu kümmern.

Viele Menschen wollen Arbeiten

Weitere Herausforderungen, vor denen man aktuell stehe, sei die Frage, wie man die angekommenen Menschen in den Arbeitsmarkt integrieren können. Viele Ukrainerinnen und Ukrainer würden sich schon jetzt erkundigen, wo und wie sie arbeiten könnten.

Außerdem sind viele Menschen von Krieg und Flucht traumatisiert. Auch die die Unterbringung der mitgebrachten Haustiere, die oft eine seelische Stütze für die Menschen sind, spielt eine wichtige Rolle. In Quarantäne, wenn sie keinen gültigen Tollwutschutz nachweisen können, müssen die Tiere aktuell nicht. Tierärzte sind in den Einrichtungen vor Ort und sind angehalten Untersuchungen und Impfungen möglichst kostenlos anzubieten.

Stadt und Land danken Helferinnen und Helfern

Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt und Landrat Thomas Eberth danken allen Helferinnen und Helfern für ihr größtenteils ehrenamtliches Engagement. Ohne diese Unterstützung wäre dies alles nicht möglich, so Schuchardt. Demnach waren beispielsweise in der Stadt bis jetzt rund 100 Einsatzkräfte knapp 1.000 ehrenamtliche Stunden im Einsatz. Landrat Eberth lobt ebenfalls das Engagement, durch das es beispielsweise möglich war, an einem Tag rund 800 Kinderbetten zu sammeln.

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