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Schweinfurt: Prozess gegen Statiker der Schraudenbachtal-Brücke beginnt

06.05.2025, 05:30 Uhr in Lokales
Die am 15.6.2016 eingestürzte Schraudenbachtalbrücke bei Werneck
Foto: Funkhaus Würzburg

​​Das Gerüst gibt nach, die Autobahnbrücke bei Werneck stürzt ein und mehrere Menschen werden schwer verletzt, ein Mann stirbt – Fast zehn Jahre nach dem Einsturz der Schraudenbach Talbrücke beginnt am Dienstag vor dem Schweinfurter Landgericht der Prozess gegen einen Statiker. Er muss sich wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung verantworten.

​Der 53-Jährige hatte die Statik des Gerüsts berechnet, welches die Brücke hätte tragen sollte. Am 15. Juni 2016 ist das Trägergerüst dann aber eingestürzt, als Beton eingefüllt wurde.

​Ein Sachverständiger hatte während des Prozesses bemängelt, dass die Statiker-Arbeiten nicht fachgemäß überprüft worden seien. Außerdem soll auch die Traglast des Gerüsts falsch berechnet worden sein.

​Vor zwei Jahren saßen bereits vier Ingenieure auf der Anklagebank. Das Schweinfurter Landgericht hat aber nur über drei geurteilt – Zwei wurden wegen fahrlässiger Tötung verurteilt und einer wurde freigesprochen.

​Weil die Verteidigung des Statikers aber länger ausgefallen war, wurde sein Verfahren mitten in der laufenden Verhandlung abgetrennt.

Zum Hintergrund

​Während Bauarbeiten ist die Autobahn-Brücke bei Werneck 2016 eingestürzt. Ein Bauarbeiter starb, 14 weitere wurden teils schwer verletzt. Die Ursache: Ein Trägergerüst war nicht ausreichend für die zu tragende Last konzipiert.​