Anzeige

Unterfranken: Armutslage verschärft sich

04.09.2025, 16:30 Uhr in Lokales
Eine obdachlose Person sitzt mit einer Reisetasche vor einer Mauer
Foto: Pixabay.com

Immer mehr Menschen in Unterfranken sind auf staatliche Unterstützung angewiesen. Doch nicht nur das - es suchen auch immer mehr Menschen Rat und Hilfe bei der Caritas in Unterfranken. Etwa, weil sie in einer finanziellen Notlage stecken und jeden Cent umdrehen müssen.

Knapp 10.500 Personen haben im vergangenen Jahr die neun Allgemeinen Sozialberatungsstellen (ASB) der Caritas in Unterfranken aufgesucht. Das ist ein deutlicher Zuwachs von fast 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Mehr als die Hälfte der Ratsuchenden steckt in einer finanziellen Problemlage und ist unmittelbar von materieller Armut betroffen. Das bedeutet: Die Menschen haben nicht genug Geld, um grundlegende Bedürfnisse wie Nahrung, Kleidung, Wohnraum oder medizinische Versorgung zu decken.

Auffällig ist auch: Immer mehr Menschen geraten trotz Arbeit und gesichertem Renteneinkommen in eine finanzielle Notlage, so die Caritas. Grund dafür seien die allgemein gestiegenen Kosten.

Zudem haben die Caritas-Beratungsstellen im letzten Jahr mehr Menschen finanziell unterstützt. Beispielsweise wurden über 680 Anträge an den Fonds für Energiehilfen im Bistum Würzburg gerichtet. So wurde mit etwa 460.000 Euro die Energieversorgung für rund 1.100 Menschen sichergestellt.

Laut des Armutsberichts des Paritätischen Wohlfahrtsverbands waren im letzten Jahr bayernweit fast 12 Prozent der Menschen armutsgefährdet – das sind über 1,5 Millionen Menschen. Die Armutsschwelle liegt aktuell bei Alleinlebenden bei einem Nettoeinkommen unter 1.381 Euro im Monat, für eine vierköpfige Familie mit zwei Kindern unter 14 Jahren bei unter 2.900 Euro.