Unterfranken: Post für Kinder-Sprachscreenings

Knapp 11.000 Eltern in Unterfranken bekommen in diesen Tagen Post. Um sicherzustellen, dass alle künftigen Erstklässler für den Schulstart in Deutsch fit genug sind, gibt es in Bayern erstmals flächendeckende „Sprachscreenings“. Eineinhalb Jahre vor der Einschulung finden dabei Tests an Grundschulen statt.
Post bekommen alle Eltern, deren Kinder noch bis zum 30. September fünf Jahre alt werden. Aber nicht alle müssen zum Test. Ausgenommen sind Kinder, die eine schriftliche Bestätigung von ihrer Kita haben, dass sie über ausreichende Deutschkenntnisse verfügen.
Die Tests finden im März und April statt. Die Dauer: Rund 30 Minuten. Durchgeführt werden die Screenings von Lehrkräften und Schulpsychologen. Die Eltern dürfen währenddessen dabei sein. Eine Woche später erhalten sie das Ergebnis.
Fällt ein Kind durch das Screening, muss es künftig eine staatlich geförderte Kita mit entsprechender Sprachförderung besuchen.
Kritik kommt von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft in Unterfranken. Sie hält das „Sprachscreening“ für überflüssig. Schließlich gebe es bereits einen Sprach-Vorkurs– der fällt aber aufgrund des Personalmangels in Kita und Grundschule immer wieder aus. Durch das verpflichtende Screening werde nun enorm viel Kapazität an den Einrichtungen gebunden, die einfach nicht vorhanden sei.