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Würzburg: Bischof Jung nimmt Stellung zu Missbrauchsgutachten

14.04.2025, 12:30 Uhr in Lokales
Missbrauchsgutachten an Bischof übergeben
Foto: Funkhaus Würzburg

Eine Woche nach der Veröffentlichung des unabhängigen Gutachtens zu Missbrauchsfällen im Würzburger Bistum hat Bischof Franz Jung dazu offiziell Stellung genommen. Das Ausmaß ist erschreckend, der vorrangige Schutz der Institution und des priesterlichen Ansehens ist beschämend. Jung bittet um Entschuldigung. Wäre rechtzeitig eingeschritten worden und Hinweisen nachgegangen, so hätten wahrscheinlich viele Übergriffe verhindert werden können. Auch sein Amtsvorgänger Friedhelm Hofmann räumt Fehler während seiner Amtszeit ein und bittet um Entschuldigung.

Laut Gutachten, das von einer unabhängigen Kommission in Auftrag gegeben wurde, gab es zwischen 1945 und 2019 im Bistum mindestens 226 betroffene Kinder und Jugendliche. 51 Beschuldigte sollen mindestens 449 Taten begangen haben - schätzungsweise waren es aber sogar über 3.000 Fälle.

Jung will Mitte Mai mit Betroffenen über das Gutachten sprechen, anschließend sollen konkrete Maßnahmen aus den Handlungsempfehlungen der Kommission erarbeitet und umgesetzt werden.