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Würzburg / Karlsruhe: BGH beschäftigt sich mit tödlichen Messerstichen am Stift Haug

06.08.2025, 05:30 Uhr in Lokales
Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe
Foto: Stephan Baumann

​​Der Fall um die tödlichen Messerstiche am Würzburger Stift Haug hatte in Würzburg hohe Wellen geschlagen. Das Urteil im Juli letzten Jahres auch: Das Würzburger Landgericht hatte den heute 24-jährigen Angeklagten vom Vorwurf des Totschlags freigesprochen.

​Damit waren Staatsanwaltschaft und Nebenklage, also die Vertreter der Familie des getöteten 28-Jährigen, nicht einverstanden und sind in Revision gegangen.

​Am Mittwoch beschäftigt sich also der Bundesgerichtshof in Karlsruhe mit dem Fall. Dabei wird nur geprüft, ob das Landgericht Würzburg beim Urteil rechtliche Fehler gemacht hat. Sollte der BGH etwas finden, dann muss das Würzburger Landgericht den Fall nochmal komplett neu verhandeln. Lehnen der BGH die Revision ab, ist das Urteil – also der Freispruch – rechtskräftig und endgültig.

​Das Würzburger Landgericht war überzeugt, dass der heute 24-Jährige im September 2023 aus Notwehr mit einem Messer um sich gestochen hat. Auch mithilfe zahlreicher Zeugenaussagen konnte kein schlüssiges Bild gezeichnet werden, was an dem Abend genau passiert ist und wie die Situation eskalieren konnte. Deshalb wurde nach dem Grundsatz: im Zweifel für den Angeklagten entschieden.

​In der Nacht wurde ein 28-Jähriger getötet, zwei weitere Männer schwer verletzt. ​