Würzburg: Kaugummi-Schnelltest für Infektionen

Es könnte ein riesiger Fortschritt in der weltweiten Früherkennung von Grippeinfektionen werden: Die Uni Würzburg und das Start-up FlareOn Biotech arbeiten an Kaugummis, die Grippeviren erkennen können. Seit 2011 wird bereits daran geforscht, jetzt geht die Uni davon aus, dass die Kaugummis ab 2029 in den Verkauf gehen könnten.
Das Prinzip: Der Kaugummi enthält einen Geschmacksstoff – beispielsweise Thymol, das in Thymian vorkommt – und einen Baustein, der Viren erkennt. Nach etwa zwei Minuten kauen reagiert er mit den Grippeviren im Speichel und setzt den Geschmacksstoff frei. Ist die Person nicht infiziert, passiert auch nichts.
Dabei sind auch Anpassungen möglich – beispielsweise mit süßen, bitteren oder salzigen Geschmacksrichtungen. Zudem soll die Erkennung auch auf Lutscher übertragen werden.
Vorteile
Die neuen Tests sind einfach, kostengünstig und sehr schnell. Grippevieren sind nämlich schon ansteckend, bevor erste Symptome auftreten. Die bisherigen Erkennungsmöglichkeiten sind oft teuer, kompliziert und in vielen ärmeren Regionen der Welt nicht verfügbar.
So geht’s weiter
Die Kaugummis oder Lutscher sollen so angepasst werden, dass sie auch andere Virus- oder Bakterieninfektionen erkennen.
Außerdem sollen die Nutzer künftig positive Grippetests freiwillig in einer App festhalten können. So soll ein Lagebild erstellt werden, um die Ausbreitung zu verfolgen. Mithilfe von KI wären dann auch Vorhersagen zu epi- oder pandemischen Entwicklungen möglich.




