Würzburg: Mit Videoüberwachung – Straftaten gehen zurück

Beim Thema Videoüberwachung scheiden sich die Geister – die einen finden es gut, die anderen nicht. In Würzburg zeigen die Kameras aber offenbar Wirkung.
Seit gut zwei Jahren werden die zentralen Kriminalitätsschwerpunkte – der Bahnhofsvorplatz und der Barbarossaplatz – überwacht. Wie die Polizei auf Anfrage mitgeteilt hat, sind die Straftaten hier nun zurückgegangen.
So sank die Zahl der Delikte am Bahnhofsvorplatz im vergangenen Jahr um 30 auf 429 Fälle. Positiv fällt außerdem auf: In diesem Bereich werden mittlerweile weniger Fahrräder geklaut, was vor allem für Studenten eine gute Nachricht sein dürfte, so der Stellvertretende Leiter der Polizei Würzburg-Stadt, Joachim Hupp.
Am Barbarossaplatz sind vor allem die Fälle von Körperverletzungen zurückgegangen: von 40 auf noch 19. Besonders erfreulich: im letzten Jahr hat es in diesem Bereich erstmals keinen sexuellen Übergriff mehr gegeben – vor der Videoüberwachung waren es noch sechs Fälle.
Prävention funktioniert auch
Weil die Beamten eine Echtzeitübertragung der Bilder haben, gibt es für sie auch die Möglichkeit einzugreifen, bevor überhaupt etwas passiert ist. Straftaten lassen sich also auch verhindern.
So beispielsweise im Frühjahr: eine größere Gruppe pöbelte andere Menschen an, was die Polizei über die Bilder beobachten konnte. Sie waren dann schnell vor Ort und konnten die körperliche Auseinandersetzung verhindern. Weil einige Personen den verbotenen Hitlergruß gezeigt hatten, gabs trotzdem Anzeigen.
Auch beim spektakulären Juwelierraub in der Domstraße waren die Aufnahmen der Kameras am Ende hilfreich: so konnten die Tatverdächtigen identifiziert werden.
Wirken die Kameras abschreckend?
Dass die Kameras abschreckend wirken, davon ist die Polizei überzeugt. Allerdings gibt es keine konkreten Zahlen dafür, da der Effekt nicht messbar ist. Mittelfristig wird sich die Abschreckung aber wohl auch in den Statistiken bemerkbar machen – in Form von einem weiteren Rückgang der Straftaten.
Zum Hintergrund
Vor gut zwei Jahren wurden die Überwachungskameras am Bahnhofsvorplatz und dem Barbarossaplatz installiert. Beide Plätze hatten sich zu Schwerpunkten bei Straftaten entwickelt.
Ziel war und ist es, dass Straftaten aufgeklärt und verhindert werden. Außerdem sollen sich die Menschen in Würzburg hier sicherer fühlen.
Besonders häufig lassen sich durch die Überwachung Diebstähle, Körperverletzungen, Beleidigungen und Bedrohungen aufklären.
Obwohl die Bilanz positiv ausfällt, gibt es keine Planungen die Videoüberwachung in Würzburg auszuweiten.





