Risikolebensversicherung steigt auf der Beliebtheitsskala

30.09.2015, 11:00 Uhr in Service, Anzeige
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Wer allein lebt, denkt tendenziell eher selten daran, sich für den Fall abzusichern, dass ihm durch einen tödlichen Unfall etwas zustößt. Wer hingegen eine Familie gegründet hat, ist sich seiner Verantwortung durchaus bewusst. Gerade im Bereich der Risikolebensversicherung haben sechs von zehn Neukunden Familie – im Vergleich: Beim „typischen“ Versicherungskunden hingegen haben nur drei von zehn Neukunden eine Familie zu versorgen.
Diese Zahlen legte der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft in der Informationsbroschüre „Die deutsche Lebensversicherung in Zahlen“ vor. Die Sparte der Lebensversicherungen habe im Jahr 2014 einen Zuwachs von 5,5 Millionen Vertragsabschlüssen verzeichnen können. Insgesamt sind so 272 Milliarden Euro an Summenwert versichert. Die Anzahl derer, die eine Risikolebensversicherung abgeschlossen haben ist vom Jahr 2013 zum Jahr 2014 um 1,3 Prozent gestiegen. Ein Blick auf die Beliebtheitsskala zeigt dieses Bild:

  • 20,4 Prozent der Neuzugänge liegen im Bereich Renten- und Pensionsversicherungen.
  • 17,4 Prozent der Neuzugänge liegen im Bereich fondsgebundener Rentenversicherungen.
  • 14,6 Prozent der Neuzugänge liegen im Bereich der Risikoversicherungen.
  • 11,4 Prozent der Neuzugänge liegen im Bereich der Invaliditätsversicherungen.
  • 9,4 Prozent der Neuzugänge liegen im Bereich der Kapitalversicherungen.

Der Rest entfällt auf fondsgebundene Kapitalversicherungen, Pflegerentenversicherungen und sonstige Einzelversicherungen.
Was spricht für den Abschluss einer Risikolebensversicherung – und was dagegen?
In erster Linie ist es das große Verantwortungsbewusstsein, das viele Deutsche dazu bewegt, eine finanzielle Absicherung mit der Risikolebensversicherung zu wählen, weil sie wissen: Würde ein Einkommen durch den Tod des Partners plötzlich wegbrechen, würden wirtschaftliche Probleme folgen, denn die staatliche Absicherungen durch Witwen- oder Waisenrente sind vergleichsweise gering und können nicht für einen adäquaten Ausgleich sorgen. Deswegen setzen viele Familien auf eine private Vorsorgeoption, die auch in punkto Beitragssätze moderat ist, denn: Bei der Risikolebensversicherung wird kein Kapital aufgebaut. Diese Grafik zeigt, wie die Monatsbeiträge beim angegebenen Beispiel ausfallen können:

Die Kriterien, die sich maßgeblich auf die Versicherungssumme und auf die Versicherungsbeiträge auswirken sind:

  • das Alter des Versicherungsnehmens,
  • die Gesundheit des Versicherungsnehmers (ggf. gefährliche Hobbys) ,
  • die Laufzeit der Versicherung,
  • die Höhe der Versicherungssumme (bzw. die Verlaufskurve der Ausschüttung),
  • die Höhe von Gebühren und Provisionen.

Neben den vergleichsweise überschaubaren Versicherungsbeiträgen kommt ein weiterer Vorteil hinzu: Die Versicherungsbeiträge sind bei den meisten Anbietern flexibel gehalten und können steuerlich geltend gemacht werden.
Gegen den Abschluss einer Risikolebensversicherung sprechen indessen diese zwei Faktoren:

  • Eine Risikolebensversicherung ist keine kapitalbildende Versicherung, das heißt: Stirbt der Versicherungsnehmer nicht, sind die Beiträge „verloren“.
  • Der Gesundheitscheck, der Grundvoraussetzung für die Aufnahme in einer Risikolebensversicherung ist, nimmt gesundheitliche Einschränkungen auf und ordnet sie ein. Das hat Einfluss auf die Beitragshöhe.

Formen der Risikolebensversicherung

Wer sich in Anbetracht der Nachteile nun fragt, welche Formen der Risikolebensversicherung es gibt und wie sich diese nutzen lassen, sollte sich mit den drei Varianten der Risikolebensversicherung beschäftigen. Diese sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengestellt.

Die klassische Versicherungsform

Diese häufigste Form der Risikolebensversicherung ist besonders beliebt. Diese Variante wird gewählt, wenn ein Elternteil der Hauptverdiener ist. Empfohlen wird eine Versicherungssumme, die viermal so hoch liegt wie das Jahreseinkommen, wenn die Kinder klein sind. Sind die Kinder bereits älter, ist das dreifache Jahreseinkommen als Versicherungssumme sinnvoll und bei kinderlosen Ehepaaren wird tendenziell das doppelte Jahreseinkommen als Versicherungssumme gewählt.

Die verbundene Versicherungsform

Diese Variante wird gewählt, wenn beide Elternteile durch ein annähernd gleiches Einkommen den Unterhalt der Familie sichern, oder wenn es sich um ein Paar ohne Kinder handelt. Denn bei dieser Variante werden beide Erwachsenen als Versicherte geführt. Verstirbt ein Teil, erhält der Zweite die Versicherungssumme.

Die fallende Versicherungsform

Wer an den Abschluss einer Risikolebensversicherung denkt, um einen Kredit bedienen zu können, der für das Eigenheim abzustottern ist, wählt oft diese Variante der Risikolebensversicherung. Mit fallender Versicherungssumme fallen dann auch die monatlichen Beitragsraten.

Abbildung 1: pixabay.com © White77 (CC0 Public Domain)