Die optimale Winterpflege für das Pferd

21.02.2019, 16:40 Uhr in Service, Anzeige
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Kaum fallen die Blätter von den Bäumen, die ersten Stürme und kalten Winde stellen sich ein, da sinken schnell einmal die Temperaturen in der Nacht unter die Zehn-Grad-Grenze. Soweit, so gut und eigentlich auch nicht wirklich schlimm für die Pferde. Doch, wer sein Pferd dennoch vor Wind und Wetter effektiv schützen möchte, damit das Winterfell nicht zu sehr nachwachsen kann, oder alte und kranke Pferde draußen an der frischen Luft wissen will, kann durch das Eindecken der Pferde vorbeugen. Jedes Jahr stellt man sich als Pferdebesitzer immer wieder die gleiche Frage: Wann genau soll ich mein Pferd eindecken und wie dick sollte die jeweilige Decke schlussendlich sein?

Auch Decken gehören mit zu den wichtigen Pflegeprodukten

Jeder Pferdehalter sollte über ein umfangreiches Pferdeartikel-Sortiment verfügen. Dazu gehören unter anderem auch passende Decken. Zunächst muss man beim Eindecken ganz klar unterschieden, wie das Pferd im Einzelnen generell gehalten wird, welcher Rasse es entstammt und welchen Zwecken es dienen soll. Handelt es sich um ein reines Freizeitpferd, welches nur sehr unregelmäßig geritten wird, sich überwiegend viele Stunden am Tag auf der Weide draußen aufhalten soll, ist ein natürlicher Fellwuchs gegen die Kälte wohl eher kein Problem. Diese Pferde müssen wahrscheinlich nur bei Temperaturen weit unter Null Grad° Celsius und bei Dauerregen eingedeckt werden. Es sei denn, dass diese Pferde krank oder sehr alt sind und der Stoffwechsel des Tieres nicht mehr so ganz einwandfrei funktioniert. Das Umhaaren geschieht, wenn überhaupt nur noch schleppend zu den jeweiligen Jahreszeiten, oder überhaupt nicht mehr.

Dann ist es ratsam, diese Pferde schon bei unter zehn Grad° und Regen einzudecken. Ist keine Möglichkeit für die Pferde zum Unterstehen bei Regen, Schnee, Wind und Kälte vorhanden, dann erst recht. Handelt es sich um ein Sportpferd, welches regelmäßig trainiert wird und zudem auch noch in den Herbst- und Wintermonaten auf Turnieren vorgestellt und in Prüfungen gestartet wird, ist ein kurzes Fell von großem Vorteil und das Eindecken exakt zum richtigen Zeitpunkt wichtig. Denn, wer diesen Zeitpunkt verpasst, muss damit rechnen, dass das Fell schon über Nacht quasi nachwachsen kann. Schwitzt das Pferd stark beim Training, ist es kaum machbar, das Pferd in einem kurzen Zeitraum wieder trocken zu bekommen. Das würde bedeuten, dass man nach dem Schwitzen das Pferd mit einer Abschwitzdecke eindecken müsste und stundenlang warten müsste, bis es wirklich insbesondere in der Rücken- und Lendenpartie durch-getrocknet ist. Der richtige Zeitpunkt zum Eindecken eines Pferdes hängt von den Außentemperaturen ab. Generell ist diese Zeit in den Herbstmonaten zwischen September und November. Während die einen ihr Pferd gnadenlos am 1. September eindecken, egal wie warm es draußen sein mag, warten andere auf den richtigen Moment. Letzteres ist weitaus gesünder für das Pferd. Mit einer leichten Decke, die nicht mehr als 100 Gramm als Füllung hat, kann man schon bei unter zehn Grad° eindecken. Allerdings kann man dann ruhig tagsüber die Decke bei steigenden Temperaturen noch einmal abnehmen und sie nur für die Nacht auflegen. Sobald die Temperaturen gleichbleibend sind, kann man sie tagsüber ebenfalls auf dem Pferd lassen.

Wie dick sollte die Winterdecke sein?

Wenn wir frieren, uns die Hände kalt werden und der Wind uns um die Ohren pfeift, heißt das noch lange nicht, dass es dem Pferd kalt ist. Die natürliche Klimaanlage eines Pferdes ist so konzipiert, dass sich das Fell binnen kürzester Zeit dementsprechend anpassen kann und auch der Stoffwechsel des Pferdes. Denn dieser ist entscheidend für den Fellwuchs und die Dichte des Fells. Ebenso sind auch das Tageslicht und die Sonneneinstrahlung und die Dauer verantwortlich dafür, inwieweit das Fell wächst oder abfällt. Die perfekten Winterdecken für Pferde zu finden ist, wenn man auf die Witterungsbedingungen vor Ort und vielleicht auch auf die Wetterprognosen achtet, gar nicht so schwierig. Und genau danach kann man sich schlussendlich richten, um zu entscheiden, welche Winterdecke mit welcher Füllung und wie viel die Richtige ist. Winterdecken gibt es in vielen Dicken, Formen und Füllungen. Von der leichten 100 Gramm-Decke bis zu 400 Gramm und sogar mehr. Letztere sollten allerdings wirklich nur dann zum Einsatzkommen, wenn das Pferd beispielsweise geschoren wurde und etliche Stunden auf dem Paddock draußen oder der Weide und dem Auslauf verbringt. Für den Stall sind solche Decken selbst bei Außenboxen und Paddockboxen grundlegend in der Regel viel zu dick. Es sei denn, es herrschen über Tage, Wochen oder sogar Monate deutliche Minusgrade, die bisweilen sogar weit unter zehn Grad Minus rutschen. Dann sind diese Decken nicht verkehrt zum Schutz des ungeschützten Pferdes durch die Schur oder auch bei Pferden, die über keinen geregelten Stoffwechsel mehr verfügen.

Welche Form ist richtig?

Die Decken an sich sollten allesamt komfortabel und lieber etwas großzügiger ausgesucht werden. Der Schnitt im Schulterbereich sollte groß und weit sein. Die Verschnallung im Brustbereich leicht und komfortabel gesichert. Reibungspunkte durch Klettverschlüsse an der Haut sollten dringlich vermieden werden. Schließlich bewegt sich das Pferd draußen unaufhörlich auf weiten Flächen und rennt auch schon einmal. Da ist unbeschwerte ungestörte Bewegungsfreiheit sehr wichtig. Alle Decken für den Outdoorbereich verfügen in der Regel heutzutage über eine gute Imprägnierung, die Regenwasser nicht durchlassen. Aber Vorsicht. Bei der chemischen Reinigung der Decken kann die Imprägnierung schnell verloren gehen. Da ist ein Einsprühen mit speziellen Imprägniersprays vor dem Nutzen empfehlenswert.