Digitalisierung der Jobsuche

08.05.2019, 12:04 Uhr in Service, Anzeige
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Wie so viele Bereiche im Leben ist auch die Jobsuche maßgeblich von der Digitalisierung beeinflusst worden. Bewerber von heute müssen sich sowohl formal als auch technisch anders auf Bewerbungsschreiben, Bewerbungsgespräche und Co. vorbereiten. Digitalisierung und Arbeit 4.0 sind die Schlagwörter der aktuellen Entwicklung. Klassische Bewerbungsmappen gehören ebenso der Vergangenheit an wie persönliche Vorstellungsgespräche.

Zugriff auf größeres Stellenangebot

Schon die Möglichkeit, über das Internet auf Stellenangebote auf der ganzen Welt zuzugreifen, hat die Jobsuche maßgeblich verändert. Während man früher auf die Stellenausschreibungen in der lokalen oder überregionalen Zeitung beschränkt war, kann nun per Mausklick auf Millionen von Stellenangeboten weltweit zugegriffen werden. Auch die Bewerbung an sich lässt sich einfach per E-Mail senden oder per entsprechenden Formularen eingeben. Portokosten können nun also kein limitierender Faktor mehr sein, wenn es darum geht die Stellenangebote einzugrenzen.

Formularbewerbungen Standard

Die klassische Bewerbung, gedruckt auf Papier ist heute kaum noch relevant für die Jobsuche. Insbesondere das Anschreiben mit dem Beweggrund, was lange Zeit ein fester Bestandteil jedweder Bewerbung gewesen ist, wird heute immer weniger verlangt. Potenzielle Arbeitgeber möchten möglichst schnell sehen, was der jeweilige Bewerber kann und welche Stärken er hat.

In den meisten Fällen nutzen Arbeitgeber heute eine sogenannte Formularbewerbung, wenn es darum geht geeignete Mitarbeiter zu finden. Bei einer solchen Bewerbung werden alle relevanten Angaben bequem in eine Online-Maske eingetragen. Zusätzliche unterlagen (Zeugnisse, Qualifikationen etc.) können an der entsprechenden Stelle hinzugefügt und mit übersendet werden. Im Gegensatz zu vergangenen Zeiten hat sich der zeitliche Aufwand für Bewerber also deutlich reduziert. Auch für den potenziellen Arbeitgeber ergeben sich durch dieses Verfahren Vorteile. Zum einen bekommt er nun standardisierte Bewerbungsformulare, zudem kann er sie mit entsprechenden Programmen auch einer Vorauswahl unterziehen und unliebsame Bewerber von vornherein aussortieren (Robot Recruiting). Diese Form des Bewerbens ist heute vor allem bei großen unternehmen gang und gäbe. Kleinere Firmen hingegen fragen gelegentlich noch immer nach Bewerbungen per E-Mail. Hierbei wird der Arbeitsaufwand seitens des Arbeitgebers zwar ebenfalls deutlich reduziert, im engeren Sinne gleicht es jedoch stark der Papierbewerbung und wird immer weniger gefragt.

One-Click-Bewerbung ist auf dem Vormarsch

Eine weitere Möglichkeit der Bewerbung, welche zunehmend gefragt und in Anspruch genommen wird, ist die sogenannte One-Click-Bewerbung. Hierbei hinterlegen Bewerber ihre gesamten Informationen und Dokumente auf einer Plattform. Arbeitgeber, welche entsprechende Bewerbungsmöglichkeiten anbieten können dann mit nur einem Klick auf das jeweilige Profil geleitet werden und können dann auf alle relevanten Informationen zugreifen. Diese Form ist besonders praktisch für Bewerber, da sie somit nur ein einziges Mal ihr Profil anlegen und mit entsprechenden Dokumenten versehen müssen.

Videobewerbung noch selten gefragt

Während eine Videobewerbung in anderen Ländern durchaus schon etabliert ist, fragen deutsche Arbeitgeber noch selten nach einer solchen. In Zukunft kann sich das aber schnell ändern. Schon jetzt werden beispielsweise Videokonferenzen per Skype oder ähnlichen Services einem direkten Vorstellungsgespräch vorgelagert. So kann sich der potenzielle Arbeitgeber schon einen genaueren Eindruck über das Auftreten des Bewerbers machen, ohne Angesicht zu Angesicht mit ihm zu reden. In mehr und mehr Fällen folgt nach einer Bewerbung (E-Mail-, Formular- oder One-Click-Bewerbung) ein erstes telefonisches Gespräch mit dem Kandidaten, anschließend deine Videokonferenz und letztlich eine persönliche Vorstellung im jeweiligen Unternehmen. Wie wird sich die Situation in Zukunft entwickeln?

Blick in die Zukunft

Portale wie Job-Treff und Co. haben es wesentlich einfacher für Bewerber gemacht, passende Stellenangebote zu finden. Die Bewerbungsprozedur hat sich auch dahin entwickelt, dass möglichst wenig Aufwand für beide Seiten entsteht. In wieweit sich die Jobsuche auch zukünftig ändern wird, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt kaum abschätzen. Mit großer Wahrscheinlichkeit werden in Zukunft die allermeisten Bewerber ihre Bewerbungen per One-Click- oder Formular-Bewerbung einreichen. Auch werden Vorstellungsgespräche per Skype und Co. sich durchsetzen, insbesondere da die jüngere Generation mit dieser Technik aufwächst und diese im Gegensatz zu älteren Personen wenig Skepsis gegenüber solchen Verfahren haben.

Ob allerdings in Zukunft Algorithmen und Roboter für die Auswahl der Bewerber sorgen werden und personaler letztlich überflüssig werden ist reine Spekulation. Der Arbeitsmarkt ist in ständiger Bewegung und reagiert recht schnell auf Veränderungen. Vorstellbar ist in Zukunft zudem die verstärkte Nutzung von Messenger Diensten wie Whatsapp und Co. zur Bewerbungszwecken zu nutzen. Schon jetzt experimentieren einige Unternehmen, um möglichst junge Talente zu finden, mit entsprechenden Karriereberatungen über Whatsapp oder auch Snapchat. Letztlich kann man davon ausgehen, dass neue Technologien immer auch dazu genutzt werden, Prozesse einfacher zu machen, wenn es sich anbietet.