Junge Leute gestalten die Welt von morgen

20.06.2016, 10:00 Uhr in Service, Anzeige
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Generation Y gestaltet sich selbst. Bildquelle: BigLike Images – 286420706 / Shutterstock.com

Generation Y gestaltet die Welt von morgen

Wer sind die jungen Leute, die sich Millenials oder Generation Y nennen? Was wollen sie, wo gehen sie hin und was brauchen sie dafür? Die Facetten dieser Generationen sind vielfältig und die Wirtschaft muss überlegen, wie sie auf deren Ansprüche reagiert. Denn momentan mögen sie noch in den Startlöchern einer beruflichen und privaten Laufbahn stehen, allerdings können sie morgen schon zu den Entscheidungsträgern gehören.

Sie sind zwischen 1980 und 1999 geboren, werden gern auch in Anspielung auf die Jahrtausendwende als Jahrtausender bezeichnet. „Digital Natives“ ist ebenfalls ein Begriff, der diese Generation umgibt, schließlich handelt es sich um die erste Generation, die in einer umfangreichen Kapazität mit Personal Computer und dem Internet in Berührung gekommen ist, oder sogar damit aufwächst. Unter diesen Voraussetzungen ist es kein Wunder, dass sich auch die Arbeitswelt in den letzten 20 bis 30 Jahren dramatisch geändert hat, um den Ansprüchen dieser jungen Leute gerecht zu werden.

Das Spiel mit dem Glück für „Digital Natives“

Allerdings hat sich nicht nur die Arbeitswelt verändert, auch in der Welt des Glücksspiels ereignen sich tektonische Verschiebungen: Früher war es das regelmäßige Lottospiel, das die deutschen Bürger begeisterte und Woche für Woche bei der Ziehung der Lottozahlen mitfiebern ließ. Heute finden die jungen Menschen diesen Nervenkitzel in Online-Casinos. Besonders an Beliebtheit gewinnt das europäische Roulette bei der jungen Generation. Mittlerweile ist auch in Deutschland die Auswahl an Online-Casinos groß. Die jungen Spieler können sich den Weg in das nächste analoge Casino oder gar nach Las Vegas einfach sparen und dafür, wie sie es gewohnt sind, am heimischen PC dem Glücksspielspaß frönen.

Leben, um zu arbeiten oder arbeiten, um zu leben?

Abseits dieser speziellen Verdienstmöglichkeiten strebt die Generation Y vor allem nach sicheren Arbeitsmöglichkeiten und unterzieht in diesem Bestreben auch zukünftige Arbeitgeber einer genauen Kontrolle. Das Bewerbungsverfahren ist nämlich schon längst keine simple Einbahnstraße mehr. Auf entsprechenden Internetplattformen können sich Bewerber und Arbeitnehmer über ihre Erfahrungen in Bezug auf Betriebsklima, Bezahlung sowie Bewerbungsverfahren austauschen und die Unternehmen stehen ebenfalls unter Druck, einen positiven Eindruck zu machen.

Hohe Ansprüche an die Welt von morgen

Laut einer Studie der ManpowerGroup haben große prozentuale Anteile dieser aufstrebenden Arbeitnehmer genaue Vorstellungen davon, wie ihr Arbeitsplatz auszusehen hat:

  1. 27 % der Befragten wünschen sich Weiterbildungen, die sie für den immer anspruchsvolleren Markt kompetenter machen
  2. 27 % wünschen sich einen festen Arbeitsplatz, womit natürlich ein dauerhaft sicheres Einkommen verbunden, welches sich wiederum 12 % der Befragten wünschen
  3. 26 % ziehen sogar längere Arbeitspausen in Erwägung, um sich zwischendurch fortzubilden und sich auf die Weise weiter zu qualifizieren
  4. 5 % möchten wichtige Kontakte bei Arbeitssuche und im Job herstellen und wünschen sich darüber hinaus eine angemessene Abfindung im Falle einer Kündigung

Das Ziel dieser Generation: Für den Arbeitsmarkt reizvoll und attraktiv bleiben. Denn die Rente mit 65 halten viele mittlerweile für unrealistisch. Für viel plausibler erachten sie dagegen ein Arbeitsleben bis zum 70. Lebensjahr.

Jobwechsel und Kündigungen für den Traum des perfekten Arbeitsplatzes

Für diese Art der Selbsterfüllung ist diese Arbeitnehmerschaft auch bereit, schneller zu kündigen bzw. mehrere Jobwechsel in Kauf zu nehmen. Die exakten Gründe dafür sind schwerlich genau festzumachen, dennoch scheint weniger die Bezahlung eine Rolle zu spielen, sondern vielmehr das Betriebsklima ein ausschlaggebender Faktor zu sein, der darüber entscheidet, ob man an einem Arbeitsplatz bleibt, oder sich doch lieber einen anderen Job sucht. Dies läge zum einem auch daran, dass Millenials wesentlich behüteter aufwachsen, eine harte Tonart weniger gewohnt sind und sich dementsprechend ein konfliktärmeres Arbeitsumfeld wünschen. Ein Großteil der Verantwortung liegt also beim Arbeitgeber, vor allem, wenn dieser bei Spitzenabsolventen für sein Unternehmen geworben hat und sich in einem guten Licht dargestellt hat. Werden diese zuvor geschürten Erwartungen nämlich nicht erfüllt, kann der begehrte Arbeitnehmer nämlich schnell wieder weg sein. In Zeiten des Fachkräftemangels kann eine solche Situation zu einem gravierenden Problem werden.

Arbeitnehmer als Konsument

Letztendlich sind also die jüngeren Arbeitnehmer fast schon zu Konsumenten geworden, die sich ihre Arbeitswelt ihren Bedürfnissen entsprechend zurecht schneidern können. Damit einher geht natürlich auch eine entsprechende Umstrukturierung des Arbeitsmarktes. Während aber Arbeitgeber mit immer mehr Vergünstigungen wie z.B. flexible Arbeitszeiten, Aufenthalte im Ausland und gut ausgestattete Arbeitsräume werben, steht die ältere Generation diesen neuen Arbeitsmodellen bestenfalls zwiespältig gegenüber. Von verwöhnt und faul über gebildet bis hin zu engagiert sind alle möglichen Vorurteile vorhanden, mit denen diese Arbeitnehmergeneration bezeichnet wird. Denn die Generation Y möchte ihr Arbeitsleben selbst gestalten und mit eigenen Ideen füllen. Eine Freiheit, die kaum eine Generation vor ihr besessen hat. Arbeit soll kein notwendiges Übel mehr sein, um Miete, Fixkosten und Lebensmittel bezahlen sowie einmal im Jahr in den Urlaub fahren zu können. Vielmehr ist man sich heute bewusst, dass die Arbeit einen großen Teil der Lebenszeit einnimmt. Dementsprechend wohl wollen sich Arbeitnehmer an ihrem Arbeitsplatz fühlen.

Schnelllebigkeit bei der Kommunikation

Nicht nur Arbeitsleben und Freizeitgestaltung sind dem Wandel unterworfen, auch das Kommunikationsverhalten entwickelt sich in der digitalisierten Gesellschaft immer mehr zur Schnelllebigkeit hin. Zu den Trendkommunikationsmitteln gehören Facebook, Twitter, natürlich WhatsApp, und mittlerweile das sehr beliebte Snapchat. Auf dem ersten Blick könnte die App ein handelsübliches Chatprogramm sein, mit dem Texte, Videos und Bilder verschickt werden können. Der Clou bei Snapchat ist jedoch: Die Nachrichten löschen sich wenigen Sekunden selbst. Nur mit einer „Storys“-Funktion können Snaps bis zu 24 Stunden gespeichert werden. Diese sind wiederum öffentlich einsehbar. In einer vernetzten Welt, in der so gut wie jeder einen digitalen Fingerabdruck hinterlässt, ist der Reiz dieser Funktion durchaus verständlich. Dies machen sich auch Nachrichtenredaktionen mittlerweile zu Nutze: Mit der „Discover“-Funktion gestalten Medienunternehmen wie CNN, MTV, Sky News, Vice, vox.com etc. aufwändige Nachrichten, um auch ein jüngeres Zielpublikum einfach zu erreichen.

Pragmatismus bei der Liebe

Tabelle: Die fünf beliebtesten deutschen Partnerbörsen

Partnerbörse

Mitglieder in Deutschland

neu.de

6 Millionen

Parship

5.2 Millionen

Elitepartner

4.3 Millionen

C-Date

3.8 Millionen

eDarling

2.8 Millionen

Ebenso pragmatisch wie bei der Arbeitssuche und der Kommunikation geht Ypsiloner auch bei der Partnersuche vor. Singlebörsen sind sehr beliebt und junge Liebesbedürftige können auch diese Suche individuell nach ihren Bedürfnissen ausrichten. Handelt es sich um die Suche nach einer langfristigen Beziehung, sind Partnerbörsen wie Parship und Elitepartner popular. Auch wenn die Kunden Gebühren bezahlen und aufwendige Suchparameter erstellen müssen, sind diese Portale ein sicherer Weg, um einen kompatiblen Partner zu finden. Apps wie z.B. Tinder sind dagegen weniger geeignet für die Suche nach eine festen Partner. Auch wenn dies nicht ausgeschlossen ist, gestaltet sich das Zusammenkommen und Treffen schon allein aufgrund der beiläufigen Auswahlmethodik eher zwanglos: Nach der kurzen vorherigen Angabe von groben Suchparametern wie z.B. geographischen Daten, Geschlecht, Alter und eigene Fotos, bekommt der Nutzer die Daten und Fotos von Nutzern zugeschickt, die sich bei ihr oder ihm in der Nähe aufhalten. Mit einem Wisch auf dem Smartphone nach rechts kann man Interesse bekunden. Mit einem Wisch nach links dagegen Desinteresse.

Werbung in Zeiten der absoluten Entscheidungsfreiheit

Durch diese Gestaltungsfreiheit von Freizeit, Liebe und Arbeitswelt ergibt sich jedoch auch ein Problem für fast jede Branche: Wie kann diese Generation noch mit Werbung erreicht werden, wenn ein potentieller Kunde ein ungeliebtes bzw. uninteressantes Werbebanner einfach beiseite wischen oder weg klicken kann? Die Lösung liegt auf der Hand: Das Interesse kann nicht mehr nur mit zielloser Werbung geweckt werden. Eine gezielte Botschaft, die Kunden zugeschnitten ist, ist dagegen weitaus effektiver. Diese sollte in einen gehaltvollen Artikel eingebunden sein, die für den Kunden interessant sind.

Bildquelle: BigLike Images – 286420706 / Shutterstock.com