Berufliche Weiterbildung - der nächste Schritt in Richtung Karriere

Nach dem Abschluss einer Ausbildung oder eines Studiums hört das Lernen noch lange nicht auf. Nicht umsonst heißt es Lebenslanges Lernen – heute ist dies aufgrund der ständigen Veränderungen in der Arbeitswelt umso wichtiger. Berufliche Qualifikationen durch Weiterbildungen zu erweitern und zu verbessern, sollte das Ziel jedes Arbeitnehmers sein. Es bringt zahlreiche Vorteile mit sich, weitere Abschlüsse und Zertifikate vorweisen zu können.

Welche das sind, wie man passende Weiterbildungen findet und wo man diese schließlich macht, das sehen wir uns nachfolgend genauer an. Zudem thematisieren wir auch die Kosten und Fördermöglichkeiten von Weiterbildungen.

Die Relevanz von Weiterbildungen heute

Weiterbildung bedeutet Weiterentwicklung. Heute ist das für Berufstätige wichtiger als je zuvor. Die Welt befindet sich stetig im Wandel und auch die Berufswelt wird davon natürlich nicht verschont. Zukünftig werden viele Berufe sich stark verändern oder gar durch neue Berufsbilder ersetzt werden. Arbeitnehmer sollten frühzeitig darauf vorbereitet sein. Berufliche Weiterbildungen bringen demnach folgende Vorteile mit sich:

• Jobaussichten verbessern

Mit relevanten Weiterbildungen kann man sich als Arbeitnehmer für ein Unternehmen unverzichtbar machen. Je besser man aufgestellt ist, desto eher bleibt man langfristig beim aktuellen Arbeitgeber, auch wenn dieser Personalkürzungen vornimmt. Sollte man allerdings selbst einen Jobwechsel anstreben, sind auch dabei die Chancen enorm, schnell einen guten neuen Arbeitsplatz finden.

• Karriere machen

Die meisten Arbeitnehmer bilden sich weiter und sammeln Erfahrungen mit dem Ziel, eine höhere Position einnehmen zu dürfen. Sie möchten mehr Verantwortung übernehmen, neue Herausforderungen meistern und Karriere machen. Und tatsächlich öffnen Weiterbildungen, sofern sie wichtige Kompetenzen vermitteln, dahingehend neue Türen.

• Gehalt steigern

Selbstverständlich dienen Weiterbildungen letztlich auch dazu, erfolgreiche Gehaltsverhandlungen zu ermöglichen. Je höher die Qualifikationen, desto mehr kann man verdienen.

• Persönliche Weiterentwicklung

Neben all den beruflichen Vorteilen kann man sich durch Weiterbildungen auch massiv persönlich entwickeln. Man erwirbt neue Kenntnisse, die im Alltag nützlich sind und kann beispielsweise unter Freunden bei vielen Themen besser mitreden. Lernt man eine Sprache, kann man sich auch im Privaten im Ausland verständigen. Und ganz grundsätzlich sorgt eine Weiterbildung auch dafür, selbstbewusster und sicherer zu werden.

Dabei ist es grundsätzlich nicht wichtig, so viele Weiterbildungen so schnell wie möglich zu absolvieren – kleine Schritte reichen bereits aus. Es geht darum, kontinuierlich hinzuzulernen und das neue Wissen im Anschluss anzuwenden. So sichert man sich langfristig die berufliche Existenz.

Wie findet man die passende Weiterbildung?

Vielen Menschen ist nicht klar, welche Weiterbildung am ehesten für sie interessant sein könnte. Tatsächlich ist dies sehr individuell. Wer beispielsweise für den Arbeitgeber häufig im Ausland mit Geschäftspartner auf Englisch verhandeln soll, muss bestens Englisch sprechen und seine Sprachkenntnisse stetig auffrischen. Müssen im Job viele Geschäftsfälle präsentiert werden, sollten die nötigen Präsentationstechniken sitzen.

Es kann an dieser Stelle Sinn machen, das Gespräch mit dem Chef oder der Personalabteilung zu suchen und dabei herauszufinden, welche Weiterbildungen gefragt sind. Der erste Schritt sollte jedoch immer die persönliche Zielsetzung sein.

Welche Position oder Tätigkeit strebt man zukünftig an und welche Fähigkeiten und Kenntnisse benötigt man, um diese zu erreichen? Dabei geht es nicht nur um die Arbeit im aktuellen Unternehmen, sondern auch um potenzielle Jobwechsel in der Zukunft. Vielleicht ist sogar eine Selbstständigkeit der große Traum. Sollte man hierbei planlos sein, gibt es zu diesem Zweck Weiterbildungsberatungen, die sich genau damit beschäftigen, welche Weiterbildungen sich am ehesten anbieten.

Wichtig ist zudem, in welcher Art und Weise eine Weiterbildung absolviert werden kann: Vor Ort beim Anbieter oder von zuhause aus? Berufsbegleitend in Teilzeit oder gar in Vollzeit? Nebenberufliche Weiterbildungen können durchaus sehr anstrengend sein, die wenigsten Menschen können sich aber eine Auszeit leisten, in der die Weiterbildung in Vollzeit abgeschlossen wird. Außerdem ist jeder Mensch ein unterschiedlicher Lerntyp.

Wurde diese Frage schließlich beantwortet, können Anbieter und deren Kurse verglichen werden. Sobald darunter einige infrage kommen würden, müssen nur noch die Konditionen, also unter anderem die Preise verglichen werden. Dann kann es schließlich auch schon losgehen. Es ist daran zu denken, dass eine Weiterbildung mit einem Abschluss oder einem Zertifikat enden sollte, um später auch anerkannt zu werden.

Wo können Weiterbildungen absolviert werden?

Für jede Art von Weiterbildung gibt es verschiedene Anbieter. Grundsätzlich wird unterschieden zwischen internen und externen Fort- bzw. Weiterbildungen:

• Interne Weiterbildungen

Interne oder auch betriebliche Weiterbildungen finden direkt beim oder durch den Arbeitgeber organisiert statt. Dabei kann beispielsweise ein erfahrener Mitarbeiter Wissen zu bestimmten Themen vermitteln oder ein externer Dienstleister einen Kurs im Unternehmen durchführen. Es gibt alternativ auch Mentorings oder Coachings. Manche Arbeitgeber schicken ihre Mitarbeiter sogar zu Lehrgängen außerhalb. Das Ziel ist, das Wissen mehrerer Mitarbeiter auf den gleichen Stand zu bringen.

• Externe Weiterbildungen

Externe Weiterbildungen werden auf eigene Faust durch Arbeitnehmer organisiert und absolviert. Da viele Arbeitgeber Fortbildungen nicht selbst anbieten, bleibt den Beschäftigten in diesen Fällen nichts anderes übrig. Sie müssen sich selbst entsprechende Kurse suchen und diese in Eigeninitiative belegen.

Was kosten Weiterbildungen?

Die Kosten von Weiterbildungen unterscheiden sich stark nach Anbieter und Kursart. Während interne Weiterbildungen in der Regel vom Arbeitgeber finanziert werden, müssen externe Weiterbildungen vom Arbeitnehmer bezahlt werden. Je nach Kurs können dabei schon einmal mehrere hundert oder gar tausend Euro anfallen, je nachdem, welchen Umfang dieser hat.

Unter bestimmten Voraussetzungen sind jedoch staatliche Förderungen der Kosten möglich:

• Bildungsprämie

Arbeitnehmer, die jährlich weniger als 20.000 Euro zu versteuerndes Einkommen haben, können die Bildungsprämie beantragen. Im Vorfeld ist hierfür eine Beratung nötig und die Kurse müssen staatlich anerkannt werden.

• Aufstiegs-Bafög

Bei Weiterbildungen zum Meister, Techniker oder Betriebswirt kann auch das Aufstiegs-Bafög bezogen werden. Zuvor darf jedoch nicht bereits ein Master-Studium abgeschlossen worden sein.

• Bildungsgutschein

Der Bildungsgutschein wird von der Bundesagentur für Arbeit ausgestellt, sofern diese die Weiterbildungsmaßnahme als zwingend nötig beurteilt. Auch hier müssen die zu belegenden Kurse anerkannt sein. Wer Anspruch darauf hat, klärt sich im verpflichtenden Beratungsgespräch.

• Weiterbildungsstipendium

Für unter 25-Jährige, die eine Ausbildung mit besonders guten Noten abgeschlossen haben, kommt ein Weiterbildungsstipendium infrage. Damit werden Weiterbildungen bis zu drei Jahre lang finanziert.

Unabhängig von diesen Fördermöglichkeiten können die Kosten für Weiterbildungen allerdings in der Einkommenssteuererklärung geltend gemacht werden.

Im besten Fall finanziert der Arbeitgeber zumindest einen Teil der Weiterbildung oder gewährt mindestens Bildungsurlaub. In einigen Bundesländern gibt es sogar das Recht auf Sonderurlaub, um währenddessen Weiterbildungen zu absolvieren. Alternativ käme womöglich auch eine vorübergehende Arbeitszeitreduzierung infrage.

Fazit

Weiterbildungen sind heute essenziell und bringen viele Vorteile mit sich. Welche Weiterbildung individuell infrage kommt, ist von mehreren Faktoren abhängig. Grundsätzlich sollte sie jedoch zum Alltag und zum Lerntyp passen. Hinsichtlich der Finanzierung sind letztlich auch staatliche Förderungen möglich.