Der Klimaschutzgarten - Nachhaltige Gartenpflege für ein gesundes Klima

13.09.2021, 13:30 Uhr in Service, Anzeige
Garten Blumen Pflanzen - pixabay.com
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Der Klimaschutz drängt sich wieder stärker in die Medien und das Klima selbst schreit um Hilfe. Nicht nur das Mülltrennen, Wassersparen und die Reduzierung des Stromverbrauchs tragen zum Klimaschutz bei: Eine besonders effektive und bisher kaum berücksichtigte Methode, dem Klimawandel entgegenzuwirken, ist das klimaschonende Gärtnern. Autark funktionierende Gartensysteme können sehr einfach umgesetzt werden und haben eine enorm positive Wirkung.

Biologische Produkte

Primär gilt es natürlich, darauf zu achten, welche Pflanzen im eigenen Garten heimisch sind. Wurden sie vom Vorbesitzer übernommen, sollten sie nicht ohne Weiteres, aus Platzgründen beispielsweise, entfernt werden. Umgekehrt sollte man selbst aber keine Pflanzen ziehen, die genetisch verändert wurden. Biologischer Anbau und eine ebenso natürliche Bodendüngung sind elementare Faktoren, wenn es darum geht, den eigenen Garten besonders klimaschonend zu gestalten.

Bei Bäumen ist vor allem die CO2-Aufnahmefähigkeit von Bedeutung. Buche, Linde, Kirsche und Kastanie sind besonders fleißige Aufnehmer, während Fichten und Tannen eher nachlässig sind. Um einen Vergleichswert zu liefern: Ein vollauf gesunder und aktiver Baum deckt den Sauerstoffbedarf von zehn Personen an einem ganzen Tag!

Die Natur arbeiten lassen

Solarenergie ist hoch im Kurs und findet sich mittlerweile auch in Gartenzubehör wieder. Automatische Bewässerungsanlagen mit Solarzellen versorgen die Pflanzen auch bei Abwesenheit mit genügend Wasser. Das bedeutet: Es kann nicht nur das komplette Bewässerungssystem nachhaltig ausgestaltet werden, es nimmt (vor allem bei großen Gärten) eine ganze Menge Arbeit ab! Kleinere Ausführungen eignen sich auch für Balkonpflanzen; frisch eingesetzte Tulpenzwiebeln beispielsweise erhalten so genau die richtige Menge an Wasser.

Was automatische Bewässerung an Arbeit abnimmt, fordert der Rest des Gartens ein: Für eine nachhaltige und ökologische Gartenwirtschaft gilt es, auf Geräte zurückzugreifen, die einzig und allein per Muskelkraft betrieben werden. Keine Akku- oder batteriebetriebenen Maschinen und ohne irgendwelcher Gase. Ist man sicher, dass der Strom aus der eigenen Steckdose Ökostrom ist, kann darauf zurückgegriffen werden, sofern der Energieverbrauch auch entsprechend gering ist; ansonsten sollte man eher bei der Gartenschere, beim Rechen und dem Handspindelmäher bleiben.

Beleuchtung im Garten sollte mit Bedacht eingesetzt werden. Bewegungssensoren sind für nächtliche Gärtner zwar praktisch, jedoch nicht förderlich für das tierische und pflanzliche Nachtleben. Wenn nachts einmal ein Gärtnern notwendig sein sollte, ist es ratsam, das Licht des Vollmondes auszunutzen, künstliche Beleuchtung gilt es aber bestmöglich zu vermeiden. Zur Sammlung oder Speicherung von Wasser empfiehlt es sich ebenfalls, die Hilfe von Mutter Natur anzunehmen: Ein Wasserspeicher im eigenen Garten ermöglicht die Speicherung von einigen Tausend Litern Regenwasser, welches wiederum zum Pflanzengießen an besonders warmen Tagen verwendet werden kann; oder in Dürreperioden.

Die Herausforderung: Der Klimawandel hat bereits begonnen

Die anhaltenden extremen Wetterbedingungen setzen dem Projekt Garten enorm zu. Da die Wahrscheinlichkeit von häufigeren Unwettern immer höher wird und diese auch in immer kürzeren Intervallen in denselben Gebieten auftreten, sollte es im Interesse des Gärtners liegen, den eigenen Garten möglichst wind- und wettergeschützt zu gestalten. Dies kann erreicht werden durch einen hohen, stabilen und windundurchlässigen Sichtschutz, aber auch durch dafür vorgesehene Befestigungen und tiefe Verankerung oder Verwurzelung im Boden. Ältere Pflanzen oder Bäume, die bereits stärker ausgeprägte Wurzeln haben, sind natürlich um einiges stabiler als frisch eingesetzte Pflanzen. Schäden durch Stürme, Regen, Eis und Hagel können massive Folgen nach sich ziehen; vor allem, wenn der Gärtner viele Nutzpflanzen angesetzt hat und von deren Ertrag abhängig ist.

Die Bewirtschaftung eines klimafreundlichen Gartens ist also nicht nur ein besonders zeitaufwendiges Hobby, sondern verlangt auch einiges an Denkvermögen ab. Viele Dinge gibt es zu berücksichtigen: Wind- und Wetterresistenz, Anordnung von einzelnen Gartenelementen, Herkunft und Produktionsverfahren von verschiedenen Samen und das Vermeiden von genveränderten Produkten. Fakt ist aber: Wer einmal einen klimafreundlichen Garten betreten hat und die Unterschiede zu herkömmlichen Vorstadtgärten bewusst wahrnimmt, wird sich noch sehr lange Zeit an den Klimaschutzgarten erinnern.