Die Zahl der Schulwegunfälle stagniert – doch viele Unfälle sind vermeidbar

15.05.2017, 07:09 Uhr in Service, Anzeige
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Mit der Einschulung der Abc-Schützen stellt sich für Eltern immer auch die Frage, wie der Schulweg am besten bewältigt werden sollte. Schließlich treibt alle Eltern die Sorge um, ihr Kind könne in einem unaufmerksamen Moment von einem Auto erfasst und verletzt werden.
Marco Fabian von schultaschen-ratgeber.info erläutert, was die Schultasche zur Schulwegsicherheit beitragen kann. „Beim Ranzen-Kauf findet oft ein Abwägen zwischen Design und Sicherheit statt. Viele Markenhersteller bieten abnehmbare Warnflächen an, mit denen Schultaschen nachgerüstet werden können, um eine bessere Sichtbarkeit herzustellen.“ Der Experte plädiert dafür, das Modell mit angesagtem Disney-Motiv im Zweifel nicht zu kaufen, wenn es nicht über reflektierende Flächen oder die oben genannten Nachrüstungsoptionen verfügt.

Hintergrund der immer wieder aufflammenden Debatte um Reflektoren ist die Zahl der Schulwegunfälle in Deutschland. Mit rund 110.000 gemeldeten Schulwegunfällen im Jahr 2015 stagniert die Zahl seit rund fünf Jahren. Zum Vergleich: Im Jahr 2010 verunglückten noch mehr als 124.500 Schüler auf dem Weg in die Schule oder nach Hause.

Der sichere Schulweg: So gelingt er

Viele Eltern denken, sie täten ihren Kindern einen Gefallen, wenn sie sie mit dem Auto direkt zum Schultor chauffieren. Vor manchen Schulen entstehen in den Morgenstunden regelmäßig Staus wegen Eltern, die nicht einmal davor zurückschrecken, in zweiter Reihe oder in der Feuerwehreinfahrt zu parken, um ihr Kind in aller Seelenruhe aus dem Auto steigen zu lassen.
Verkehrspolizisten und Initiativen wie der ADAC, die sich dem Thema „sicherer Schulweg“ verschrieben haben, weisen indes immer wieder darauf hin, dass die Verkehrssicherheit mit der Zahl der vor der Schule fahrenden und parkenden Autos dramatisch abnimmt. Es ist folglich deutlich sinnvoller, mit den Kindern zur Schule zu laufen, mit dem Rad zu fahren oder öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen.

Den Schulweg trainieren

Sollen Grundschüler ihren Schulweg alleine meistern, ist es wichtig, dass die Eltern vorher mit ihnen üben und den sichersten Schulweg identifizieren. Gibt es einen Zebrastreifen oder eine Fußgängerampel? Welchen Weg wählen die anderen Schüler der Schule und wo stehen die Schülerlotsen? Gibt es Kreuzungen, die besonders unübersichtlich sind?
Gerade für die ersten Monate des Schuljahres bietet es sich an, ein Fußgängertaxi zu initiieren, bei dem sich ein Elternteil bereiterklärt, eine Gruppe von Kindern auf dem Schulweg zu begleiten. Auch Fahrradtaxis können so im Kreis der Elternschaft organisiert werden.

Schon bald nach den Sommerferien beginnt die dunkle Jahreszeit, in der Kinder besonders häufig verunglücken. Je besser Kinder sichtbar sind, desto häufiger gelingt es Autofahrern, rechtzeitig zu bremsen, um einen Zusammenstoß zu verhindern. Neben reflektierenden Materialen auf dem Schulranzen sind Warnwesten sehr gut geeignet, um für eine bessere Sichtbarkeit zu sorgen. Ältere Schüler sollten zumindest Jacken und Shirts in gut sichtbaren Farben tragen.

In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass Smartphones, tragbare Spielkonsolen und Musikplayer selbst erfahrene Schulkinder so vom Straßenverkehr ablenken, dass sie Gefahr laufen, von einem Auto erfasst zu werden. In dem hier beschriebenen Fall wurde ein Schüler durch seine Kopfhörer so abgelenkt, dass er in einen Unfall verwickelt und schwer verletzt wurde. Deshalb ist es wichtig, dass Eltern ihren Kindern einschärfen, auf diese Gefahrenquellen auf dem Schulweg unbedingt zu verzichten!