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Unterfranken: Lehrernotstand - 200 Quereinsteiger unterstützen Schulen

25.03.2022, 06:00 Uhr in Lokales
Ein leeres Klassenzimmer
Foto: pixabay.com

Der Lehrermangel an den Schulen in Unterfranken ist weiterhin ein akutes Problem. In jeder Schule fehle mindestens ein Lehrer – deswegen seien in Unterfranken über 200 Quereinsteiger hinzugezogen worden. Das teilt der unterfränkische Lehrerverband (ULLV) mit.
Diese Quereinsteiger hätten keine klassische Ausbildung als Lehrer und müssten erst eingelernt werden. Das sorge für eine zusätzliche Belastung sei aber nötig. Vor drei Jahren waren es nur rund 40 Quereinsteiger.

Auch Lehramt-Studenten und Pensionisten werden wegen des Lehrernotstands teilweise eingesetzt. Außerdem wurden die Wochenstunden bei Grundschullehrern um eine Stunde pro Woche angehoben.

Grundschulen besonders betroffen

Vor allem an Grund-, Förder- und Mittelschulen würden zahlreiche Lehrkräfte fehlen. Diese würden rund 500 Euro im Monat weniger verdienen als zum Beispiel Gymnasiallehrer. Das bestätigt die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW). Hier müsste die Regierung dringend die Attraktivität des Berufs verbessern, fordert die Gewerkschaft.

Corona würde die Situation zusätzlich verschärfen. Viele Lehrer und auch Schüler seien derzeit in Quarantäne – ein normaler Präsenzunterricht wie vor der Pandemie finde deswegen immer noch nicht wieder statt.

Lehrermangel schon sehr lange ein Problem

Die GEW weist nach eigenen Angaben seit über 20 Jahren auf die prekäre Lage in den Schulen hin. Geändert habe sich seitdem kaum etwas. Laut der GEW liege das Problem am Planungsalgorithmus des Kultus- und Finanzministeriums. So schaffe es die Regierung nicht, von den Geburtenzahlen auf den Lehrerbedarf hochzurechnen.

Für kurze Zeit wurde an der Uni Würzburg der Numerus clausus für Grundschullehramt gestrichen. Die Anzahl der Studenten hätte sich daraufhin verdoppelt – ausgebildet sei dieser Jahrgang aber erst in fünf Jahren.