Würzburg: Bedürftigkeit in der Bahnhofsmission nimmt stark zu
Die Würzburger Bahnhofsmission hatte im vergangenen Jahr so viel zu tun, wie seit 70 Jahren nicht mehr. Darauf macht die Einrichtung zum „Tag der Bahnhofsmission“ am Samstag aufmerksam. Im vergangenen Jahr wurde die Einrichtung 65.600 Mal aufgesucht. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Nachfrage um zehn Prozent. Im Vergleich zum Jahr 2019 – also vor Corona- und Energiekrise – stieg die Bedürftigkeit sogar um 45 Prozent an.
Immer mehr Würzburger benötigen Hilfe
Während die Bahnhofsmission früher vor allem Hilfe für Reisende bieten sollte, werde sie inzwischen zum Großteil von bedürftigen Menschen aus Würzburg genutzt. Auch die Zahl Geflüchteter, die die Bahnhofsmission aufsuchen ist stark gestiegen. Die Menschen benötigten manchmal nur ein Pflaster oder ein warmes Getränk, Hilfe beim Umsteigen oder auch einen Schlafplatz für die Nacht. Immer häufiger werde die Einrichtung aber auch zum letzten Rettungsanker.
Ausgrenzung nimmt zu
Was die Helfer in der Bahnhofsmission auch feststellen: Vorurteile, Ausgrenzung und Diskriminierung sozial benachteiligter Menschen in der Gesellschaft nehmen alarmierend zu.
Führungen zum "Tag der Bahnhofsmission"
Zum „Tag der Bahnhofsmission“ am Samstag, öffnet die Einrichtung ihre Türen für Interessierte. Zwischen 11:30 und 15:30 Uhr bietet Einrichtungsleiter Michael Lindner-Jung Führungen durch die Hilfestation im Westflügel des Würzburger Hauptbahnhofs an.