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Würzburg: Medikamentenengpässe in den Apotheken

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02.11.2022, 05:17 Uhr in Lokales
Schmerzmittel Kopfschmerzen Paracetamol
Foto: pixabay.com

Ob Schmerzmittel, Antibiotika oder Tabletten gegen Bluthochdruck – in den Apotheken in der Region sind die Medikamente knapp. Gerade die, die die Apotheken regelmäßig verkaufen, so Dr. Wolfgang Schiedermair vom Würzburger Apothekerverband.

Warum Lieferengpässe?

Laut Schiedermair gibt es verschiedene Gründe für die Lieferengpässe. Unter anderem werden viele Medikamente in China hergestellt. Wegen der strengen Corona-Regeln in China verlassen die Schiffe aktuell selten den Hafen. Daneben gebe es Länder wie Großbritannien, die die Medikamente teurer abnehmen als Deutschland. Deshalb komme hier weniger an.

Selbst hergestellte Medizin deutlich teurer

Die Apotheken haben zwar die Möglichkeit einige Medikamente, wie beispielsweise Ibuprofen-Säfte, selbst herzustellen – das sei aber aufwändig und gleichzeitig für den Kunden sehr teuer. Schließlich sei der Arbeitsaufwand für den einzelnen Saft deutlich höher als für die Bestellung industriell hergestellter Medizin.

Suche nach Alternativen

Die Apotheken müssen sich also auch nach Alternativen oder Notlösungen umsehen. Insbesondere bei Schmerzmitteln wie Ibuprofen oder Paracetamol sei es wichtig, dass bei der Menge bzw. Dosierung aufs Alter geachtet wird – gerade bei Kindern. Höhere Dosierungen könnten zwar im Notfall helfen. Eine optimale Arzneimittelversorgung sehe aber anders aus, so Schiedermair.

Medikamenten-Bestellung als Mammut-Aufgabe

Aktuell versuchen die Apotheken, regelmäßig jene „Problem-Artikel“ zu bestellen, um genügend auf Vorrat zu haben. Das sei enorm aufwendig, so Schiedermair. Normalerweise laufen Medikamenten-Bestellungen automatisiert ab. Jetzt müssen die Mitarbeitenden regelmäßig prüfen, ob das entsprechende Medikament verfügbar ist und dann direkt zuschlagen. Falls es das nicht ist, geht die Suche weiter. Dafür bleiben andere Aufgaben in der Apotheke auf der Strecke.

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