Würzburg: Rettung für die Missio-Geburtsstation?

Es wird eine gemeinsame Lösung geben, um die Missio-Geburtsstation am Klinikum Würzburg Mitte finanziell zu unterstützen – darin sind sich die Landkreise Würzburg und Main-Spessart sowie die Stadt Würzburg einig.
Am Montag hatte Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach die drei Kommunen zu einem runden Tisch eingeladen. Grund: Die Geburtsstation schreibt seit Jahren rote Zahlen, ihre Existenz steht auf der Kippe, und die Kommunen sollen nun helfen.
Als bevorzugte Lösung hat sich der sogenannte Betrauungsakt herauskristallisiert. Dabei betrauen die Landkreise Würzburg und Main-Spessart sowie die Stadt Würzburg das Klinikum offiziell und jährlich damit, die Versorgung in der Geburtshilfe sicherzustellen und zahlen Geld dafür. Der Vorteil eines Betrauungsakts: Er garantiert, dass die Zahlungen den EU-Vorschriften entsprechen.
Damit die Zahlungen für 2026 fließen können, muss der Akt noch in diesem Jahr rechtskräftig beschlossen werden. Geplant sind rund 800.000 Euro vom Landkreis Würzburg, knapp 680.000 Euro von der Stadt und etwa 430.000 Euro vom Landkreis Main-Spessart. Die Zeit drängt also.
Der Kreistag Würzburg hat bereits zugestimmt. Die endgültige Zustimmung des Kreistags Main-Spessart und des Würzburger Stadtrats wird im Dezember erwartet. Für Würzburg bedeutet das außerdem, dass die Räte ihren Haushalt für 2026 nachjustieren müssen – bislang war die Finanzierung der Geburtsstation dort nicht eingeplant.
Gesundheitsministerin Gerlach betont die Dringlichkeit: Die Geburtshilfe sei unverzichtbar und sollte für die Kommunen oberste Priorität haben – auch angesichts angespannter Haushaltslagen und anderer freiwilliger Projekte wie einer Multifunktionsarena oder der Sanierung des Mainfrankentheaters.
Würde die Geburtsstation geschlossen, müssten sich die Kommunen um eine alternative Versorgung kümmern – und das wäre vermutlich deutlich teurer. Denn gesetzlich tragen Städte und Landkreise die Verantwortung dafür, dass die medizinische Versorgung der Bevölkerung sichergestellt ist.
Jetzt kommt es darauf an, Prioritäten zu setzen.



