Würzburg: Zentrum moderner Kunst gepaart mit jahrhundertealten Traditionen
Genau in der Mitte Deutschlands befindet sich das Wirkungsgebiet der Regionalmetropole Würzburg als Dreh- und Angelpunkt für Wirtschaft, Handel und Kultur. Während einige nur an die schmackhaften Weine der umliegenden Winzereien denken, wird beim näheren Hinschauen klar, dass Würzburg sich zu einem Ort entwickelt hat, in dem Gegensätze wunderbar in Symbiose agieren.
Sanfte Hügellandschaften sind mit historischen Gebäuden gefüllt. Dazu gesellt sich eine schnell wachsende Hightech-Branche, die in der Region wunderbar gedeihen kann. Abgerundet wird dies von einem breiten Kulturangebot. Es gibt nicht nur eine Weltkulturstätte in Würzburg, die Würzburger Residenz im Hofgarten, sondern auch eine Vielzahl an Museen, moderne Künstler-Enklaven und die Universitäten, die die Stadt jung, lebendig und kreativ halten.
Schlaraffenland für kreative Studenten
Für angehende Studierende empfiehlt es sich, die reichhaltigen Angebote der Bildungseinrichtungen durchzugehen. Wer von der entspannten Atmosphäre inmitten idyllischer Wälder oder am Fluss profitieren möchte und trotzdem technisch und wissenschaftlich auf dem neuesten Stand sein möchte, kommt um die Bildungsszene Würzburgs nicht herum.
Ruhrakademie: Im Schloss studieren
Als eine der ältesten privaten Einrichtungen hat die Ruhrakademie einen festen Platz in der Liste der Kunst-, Design- und Medieninstitute. Freie Kunst, Fotografie und Illustration stehen auf dem Programm. Genauso wie Filmschauspiel, Regie und Kommunikationsdesign. Hier wird alles von der Pike auf gelehrt. Was gehört dazu, um ein Logo gestalten zu können, welche Basis-Techniken werden beim Schauspiel genutzt und was gibt den freien Künstlern Inspiration?
All das erfahren die Studierenden im mittelalterlichen Schloss in den Ruhrauen. Dieses wurde speziell als Lehrinstitution erworben. Was gibt es Besseres, um Kreativität zu fördern.
Kunstpädagogik, Museologie und materielle Kultur
Wie wird mit Kunst und Kultur im Alltag umgegangen? Kunstgeschichte und Museologie sind typische Studiengänge, die nicht nur die eigentliche Kunstszene erforschen und Wissen darüber vermitteln, sondern es wird auch gelehrt, wie Kunst und Kultur im Alltag integriert werden können. Kulturelle Programme werden entwickelt oder Objekte erforscht, registriert und verwaltet. Viele Prozesse sind mittlerweile digital. Das angestaubte Klischee eines Museumsdirektors ist schon lange nicht mehr aktuell.
Museen werden außerdem virtuell begehbar. Kulturhistorische Schätze digitalisiert und vieles mehr, das neue Technologien involviert. Es hat sich ein spannendes Feld aus diesen traditionellen Studienrichtungen entwickelt.
Tradition im Wandel: Von Museen und Ausstellungen hin zu Künstlerkollektiven
Egal, ob für Ortsansässige oder Besucher, Würzburg bietet in kultureller Hinsicht eine breite Auswahl. Verschiedene Museen sind fast jeden Tag geöffnet und private Kommunen organisieren Besuchertage, bei denen hinter die kreativen Kulissen geschaut werden darf. Drei hervorragende Beispiele sind die Folgenden:
Tradition im Martin-von-Wagner-Museum
Das Martin-von-Wagner-Museum gehört offiziell zur Universität von Würzburg. Es ist einem der illustren Söhne der Stadt gewidmet und europaweit eines der bedeutsamsten Universitätsmuseen. Ein Schwerpunkt sind die Sammlung antiker Stücke und die Gemäldegalerie. Wer sich hier hineinwagt, kann durch fünftausend Jahre Kulturgeschichte reisen. Eine beeindruckende Zeitspanne, die mit Kunstwerken aus dem 3. Jahrtausend v. Chr. startet. Vor allem die umfangreiche Sammlung alter griechischer Vasen hat der Ausstellung einen internationalen Ruf verschafft.
Monaden Künstlerkollektiv mit offenem Atelier
Im Monaden-Dorf kann Kunst direkt erlebt werden. Künstler und Künstlerinnen verschiedener Genres haben sich als Monaden zusammengeschlossen, um der Kreativität freien Lauf zu lassen. Die Initiative Subkultur sorgt für den Raum, den Kunst braucht, um lebendig zu sein und um wahrgenommen zu werden. Vor allem an den Wochenenden laden die Künstler Besucher und Bewohner ein, um Bilder, Fotos, Musikstücke oder akrobatische Darbietungen zu erleben. Der Künstlerbund organisiert über das ganze Jahr verteilt eine Vielzahl an Festivals, Festen und Ausstellungen und jeder ist willkommen.
Museum am Dom
Das recht junge Museum besitzt bereits eine lebhafte und lange Vergangenheit. Es wurde im Kilianshaus am Dom installiert und 2003 eröffnet. Doch bereits im Jahr 1860 sind Bekundungen registriert, in denen nach einem Diözesanmuseum verlangt wurde. Die Geschichte hatte jedoch andere Pläne und erst 1943 inmitten der Kriegswirren nahm der damalige Bischof den Faden wieder auf. Ein Museum zur Lehre und zum Wiederaufbau sollte geschaffen werden. Die Idee war gegeben, doch es sollte ein weiteres halbes Jahrhundert dauern, bis diese in die Realität umgesetzt wurde.
Heute ist das Museum ein Sinnbild für traditionelle und moderne Kunst, die durchaus im Widerspruch stehen kann. Spiritualität, Wissensvermittlung und greifbare Kunst stehen dabei im Mittelpunkt, um den Sektor Kunst an die Besucher so gut wie möglich zu vermitteln.
Technischer Fortschritt aus der Mitte Europas
Kunst ist jedoch nicht alles, was die Region zu bieten hat. Auch technologisch geht es hier heiß her. Es gibt einige international hoch angesehene Institute, die einen Beitrag zum Metropolgefühl Würzburgs leisten. Kunst und Wissenschaft scheinen weiter auseinanderliegen als überhaupt möglich, doch es gibt immer wieder Bereiche, die sich überschneiden können. Die Wissenschaft gibt der Kunst Impulse, gerade wenn man an die modernen digitalen Technologien denkt. Und die Kunst gibt der Wissenschaft den Freigeist, um Innovationen zu schaffen.
Es gibt in Würzburg nicht nur ein angesehenes Forschungsinstitut. Hier treten sich die Wissenschaftler schon fast auf die Füße. Das Fraunhofer-Institut ist mit mehreren Zentren vertreten. Es gibt die Silicatforschung und das Translationszentrum für “Regenerative Therapien für Krebs- und Muskuloskelettale Erkrankungen“. Hinzu kommt das Zentrum für Angewandte Energieforschung und das Helmholtz-Institut für RNA-basierte Infektionsforschung.
Auch aus medizinischer Sicht ist Würzburg ein Hotspot. Forschung und Wissenschaft werden großgeschrieben und das beweisen die vielen Standorte renommierter Zentren. An der Julius-Maximilians-Universität ist die Max-Planck-Forschungsgruppe für Systemimmunologie vertreten und in Bad Kissingen befindet sich das Zentrum für Telemedizin.
Alle Standpfeiler für Wissenschaft, Kunst und Technologie sind in Würzburg heimisch
Würzburg ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Schmelztiegel aller wichtigen Wissenschaften. Nicht nur Kunst und Kultur wird dank vieler verschiedener Angebote praktiziert und gelebt. Sondern auch die Wissenschaft und Technik ist mit den unterschiedlichsten Fachbereichen vertreten. Energieforschung, Automobilbranche und Gesundheitswesen forschen und tüfteln nebeneinander.
Dabei findet immer wieder die so wichtige Vernetzung mit der ortsansässigen Wirtschaft statt, die von den technologischen oder konzeptionellen Innovationen, die in den Universitäten und Forschungslaboren entstehen, profitieren kann.
Um dieses Potenzial noch zu verstärken, warten in Würzburg einige Programme auf zukünftige Unternehmer, die ihre Forschungsarbeiten auch auf dem Wirtschaftsmarkt umsetzen wollen. Auf diese Weise transformiert sich Würzburg, integriert modernste Technologien, ohne dabei die kulturellen Wurzeln der Region und der Stadt selbst zu vergessen.