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Lkr. Würzburg: Unterlagen zu Wasserschutzgebiet liegen im Januar aus

24.11.2023, 05:15 Uhr in Lokales
Ein Wassertropfen
Foto: pixabay.com

Wie kommt die geplante Erweiterung des Wasserschutzgebietes der „Zeller Quellen“ im westlichen Landkreis Würzburg bei den Bürgern an? Das will das Landratsamt wissen und legt daher Anfang des neuen Jahres die Unterlagen dazu in den betroffenen Gemeinden aus.

Einen Monat lang können sich die Menschen dort dann über das Projekt informieren und Einwände vorbringen. Schließlich bringt die Erweiterung des Trinkwasserschutzgebietes auch einige Vorgaben mit sich.

So dürften Häuslebauer beispielsweise nicht zu tief in den Boden graben und Gartenbesitzer dürften bestimmte Pflanzenschutzmittel nicht mehr verwenden.

Die Einwände der Bevölkerung könnten dann bei den weiteren Planungen berücksichtigt werden – wie auch die Stellungnahmen der Behörden. Seit Mitte September haben diese bereits die Möglichkeit, ihre Meinung kundzutun.

Einwände der Behörden

So hat der Bauernverband beispielsweise die Befürchtung, dass durch das Trinkwasserschutzgebiet die landwirtschaftliche Nutzung eingeschränkt werden könnte.

Aus Sicht der Industrie- und Handelskammer (IHK) könnte das Wasserschutzgebiet eine enorme Belastung für die heimischen Wirtschaft werden. So könnte die Nutzung von erneuerbaren Energien eingeschränkt werden. Beispielsweise wäre dort Geothermie nicht mehr möglich. Zudem befürchtet die IHK, dass auch der geplante Gipsabbau der Firma Knauf bei Altertheim nicht mehr möglich wäre.

Auch wenn es nach dem Landkreis Würzburg selbst geht, soll es zahlreiche Ausnahmen geben. So sollen beispielsweise Abfallablagerungen, Bergbau, Biogas- und Windanlagen möglich sein, sofern eine Trinkwassergefährdung ausgeschlossen werden kann.

Die Unterlagen werden vom 8. Januar bis zum 7. Februar in den Gemeinden ausgelegt. Auch auf der Seite des Landratsamtes sind sie dann zu finden. Einwände können dann bis zum 21. Februar abgegeben werden.

Hintergrund Zeller Quellen

Das Trinkwasserschutzgebiet im Landkreis Würzburg soll von acht auf 66 Quadratkilometer ausgeweitet werden – das wäre damit das zweitgrößte Wasserschutzgebiet in Bayern. Aktuell werden rund 160.000 Menschen mit dem Wasser der Zeller Quellen versorgt. Ziel ist es, die Trinkwasserversorgung auch in den nächsten Jahren verlässlich zu sichern.

Seit Mai hat das Projekt bereits die Planreife erreicht. Zukünftige Vorhaben in diesem Bereich müssen die Anforderungen an ein Wasserschutzgebiet erfüllen, auch wenn dieses noch nicht eingerichtet ist.

Gleichzeitig hat das Bergamt Nordbayern aber eine Bauschuttdeponie bei Helmstadt erlaubt – zudem plant Knauf bei Altertheim ein großes unterirdisches Gips-Bergwerk.