Unterfranken: Immer weniger Apotheken in der Region
Immer mehr Apotheken in Unterfranken müssen schließen. Das bestätigt der Apothekerverband Würzburg. In Unterfranken gibt es aktuell 317 Apotheken – vor fünf Jahren waren es noch 22 mehr.
Der Trend sei deutlich bemerkbar. In Würzburg zum Beispiel haben in den letzten Jahren zwei neue Apotheken eröffnet, vier mussten schließen. Viele Weitere würden aktuell über eine Schließung nachdenken, so der Apothekerverband.
Vor allem Innenstadt-Apotheken betroffen
Betroffen seien vor allem Innenstadt-Apotheken, die während des Lockdowns kaum Kunden hatten. Laut Apothekerverband hätten sie sich nur dank des Verkaufs von FFP2-Masken oder Corona-Tests über Wasser halten können. Erkältungsmedikamente wurden während der Pandemie kaum benötigt und mussten weggeworfen werden. Dagegen sei es Apotheken in Wohngebieten besser ergangen.
Weil Würzburg und die Region viele Pharmazie-Ausbildungsangebote hätten, sei der Personalmangel hier nicht so stark bemerkbar wie anderswo in Bayern. Dennoch seien auch in Unterfranken viele Angestellte während der Pandemie in andere Jobs abgewandert und nicht mehr zurückgekommen. Ein Grund dafür sei unter anderem die hohe Bürokratie.
Neues Spargesetz beschleunigt Probleme
Das angekündigte Spargesetz der Regierung beschleunige die Probleme - über zwei Jahre sollen in den Apotheken 170 Millionen Euro pro Jahr eingespart werden. Das sei laut Apothekerverband ein Schlag ins Gesicht. Während der Pandemie habe man viele zusätzliche Aufgaben übernommen und auch die Digitalisierung inklusive E-Rezept habe viel Geld gekostet. Für die Zukunft brauche es Motivation und keine Demotivation – sonst gebe es bald keinen Nachwuchs mehr.