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Unterfranken: Trockenheit gefährdet Ernte nachhaltig

28.07.2022, 12:51 Uhr in Lokales
Trockenes Feld

Temperaturen weit über 30 Grad und teilweise seit Mai kein wirklicher Regen mehr – die Landwirte in der Region bekommen den Klimawandel aktuell deutlich zu spüren. Beim Getreide kommt es in diesem Jahr zu Ernteausfällen von 20 bis 30 Prozent – bei Zuckerrüben sogar bis zu 50 Prozent.

Der Boden ist extrem ausgetrocknet, die Wurzeln kommen so nicht mehr an Wasser, so der Unterfränkische Bauernverband. Zudem kann bei den aktuellen Witterungen auf den bereits abgeernteten Feldern auch nichts Neues gesät werden.

Die Versorgungssicherheit sei aktuell zwar noch gewährleistet, die regionalen Landwirte hätten aber mit deutlichen Einbußen und den oft deutlich günstigeren Angeboten aus dem Ausland zu kämpfen.

Dabei sei der übermäßige Import aus dem Ausland oft gar nicht nötig. Laut Stefan Köhler, Präsident des Unterfränkischen Bauernverbandes, könne man beispielsweise aus dem in Unterfranken angebauten Raps sehr gutes Speiseöl herstellen. Das könne problemlos, qualitativ hochwertig, zugekaufte Öle wie Sonnenblumenöl ersetzen.

Und der Rest vom Raps eignet sich laut Köhler hervorragend als Tierfutter. Das Importieren von Soja, für dessen Anbau beispielsweise große Regenwaldflächen gerodet werden, sei also ebenfalls nicht nötig.

Normalerweise werden nach dem Abernten der Hauptsaat die Felder mit „Zwischenfrüchten“ bestellt, die dafür sorgen, dass der Boden auch nach der eigentlichen Ernte und bis zum neuen Anpflanzen weiter gehalt- und nährstoffreich bleiben. Das ist aktuell aufgrund der anhaltenden Trockenheit aber nicht möglich.

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