Würzburg: Geplantes Gips-Bergwerk bereitet Stadt Kopfzerbrechen

Im westlichen Landkreis Würzburg soll das zweitgrößte Trinkwasserschutzgebiet Bayerns entstehen. Gleichzeitig plant die Firma Knauf innerhalb des Schutzgebietes das größte Gips-Bergwerk Bayerns. Und das ist – nach aktuellem Planungsstand – nicht genehmigungsfähig, wie eine vorläufige Stellungnahme der Stadt Würzburg deutlich macht. Diese wurde am Dienstagnachmittag im Umweltausschuss des Stadtrates vorgestellt.
Hält Knauf an seinen aktuellen Plänen fest, hätte das enorme Auswirkungen auf das Trinkwasser. Mindestens 14 Prozent weniger Quellwasser könnte dadurch entnommen werden, zeigt die vorläufige Stellungnahme – Knauf geht unterdessen von einem Prozent weniger aus. Außerdem könnte das Trinkwasser, mit dem bei der Gipslösung entstehenden Sulfat belastet werden.
Das bedeute aber nicht, dass das geplante Gips-Bergwerk überhaupt nicht errichtet werden kann, so die Stadt – es brauche aber strengste Auflagen für seine Verwirklichung.
Sobald die Stellungnahme fertiggestellt ist, will sie die Stadt bei der Regierung von Oberfranken einreichen. Die nimmt seit rund einem Monat Einwendungen gegen das geplante Gipswerk entgegen. Das geht noch bis zum 6. März.
Hintergrund
Im westlichen Landkreis Würzburg ist das zweitgrößte Trinkwasserschutzgebiet in Bayern geplant. Dafür soll das bisherige Schutzgebiet der „Zeller Quellen“ von bisher acht auf 66 Quadratkilometer erweitert werden. Ziel ist es, die Trinkwasserversorgung im Raum Würzburg auch in den nächsten Jahren zu sichern.
Bei Altertheim und damit mitten im geplanten Trinkwasserschutzgebiet plant Knauf unterdessen ein riesiges unterirdisches Bergwerk. Jährlich sollen hier bis zu eine Million Tonnen Gips abgebaut werden. Sollten die aktuellen Pläne durchgehen, soll das bereits ab 2026 der Fall sein.