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Würzburg: Sondersitzung im Stadtrat zum geplanten Gips-Bergwerk

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27.02.2025, 05:30 Uhr in Lokales
Das Würzburger Rathaus spiegelt sich im Glas
Foto: Funkhaus Würzburg

Am Donnerstag könnte es im Würzburger Stadtrat hitzig werden – die Räte kommen zu einer Sondersitzung zusammen. Das Thema: Das geplante und umstrittene Gipsbergwerk der Firma Knauf, das mitten in der geplanten Erweiterung des Würzburger Trinkwasserschutzgebietes liegt.

Wie berichtet, will die Stadt bis kommenden Donnerstag eine Stellungnahme zum Gipsbergwerk bei der zuständigen Behörde – der Regierung von Oberfranken – abgeben. Die nimmt noch bis zum 6. März Einwendungen entgegen.

Im Umweltausschuss des Stadtrates wurde die vorläufige Stellungnahme bereits vorgestellt. Darin kritisieren Gutachter, dass die aktuellen Pläne von Knauf enorme Auswirkungen auf das Trinkwasser hätten – es könnte deutlich weniger Quellwasser entnommen werden, außerdem könne es mit dem bei der bei der Gipslösung entstehenden Sulfat belastet werden.

Doch die vorläufige Stellungnahme hatte bereits im Umweltausschuss für Diskussionen gesorgt, einigen Räten waren die Informationen zu dünn – nun also die Sondersitzung im Stadtrat. Mit dabei sollen auch Vertreter von Knauf sein.

Unterdessen hat sich auch der BUND Naturschutz vor der Stadtratssitzung nochmal zu Wort gemeldet – das Bergwerk sei nicht mit dem Trinkwasserschutz vereinbar. Die Stadt solle den Trinkwasserschutz hochhalten.

Auch die Menschen aus Altertheim zeigen sie besorgt. Um ihre Einwände deutlich zu machen wurde jetzt auch eine Petition gestartet.

Hintergrund

​Im westlichen Landkreis Würzburg ist das zweitgrößte Trinkwasserschutzgebiet in Bayern geplant. Dafür soll das bisherige Schutzgebiet der „Zeller Quellen“ von bisher acht auf 66 Quadratkilometer erweitert werden. Ziel ist es, die Trinkwasserversorgung im Raum Würzburg auch in den nächsten Jahren zu sichern.

Bei Altertheim und damit mitten im geplanten Trinkwasserschutzgebiet plant Knauf unterdessen ein riesiges unterirdisches Bergwerk. Jährlich sollen hier bis zu eine Million Tonnen Gips abgebaut werden. Sollten die aktuellen Pläne durchgehen, soll das bereits ab 2026 der Fall sein.