Das Mofa mit Blinker nachrüsten: So geht's!

24.05.2022, 10:20 Uhr in Service, Anzeige
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Bild: Julia Joppien / unsplash.com/photos/cdBSNjP_v0w

Es gibt viele Gründe, ein Mofa mit einem Blinker nachrüsten zu wollen. Die Montage der Fahrtrichtungsanzeiger hingegen ist in der Regel relativ überschaubar. Normalerweise ist ein solcher Umbau innerhalb kürzester Zeit erledigt. Außerdem stehen, je nach persönlichem Interesse, unterschiedliche Möglichkeiten zur Montage bereit. In diesem Beitrag klären wir über die Funktion sowie den Anbau des Blinkers an einem Mofa auf, weitere Einblicke bekommt man übrigens auch hier, sodass man selbst nachrüsten kann.

So ist die Rechtslage in Deutschland

Wer heutzutage auf den Straßen unterwegs ist, wird häufiger einmal ein Mofa sehen, welches ohne Blinker unterwegs ist. Das liegt wohl vor allem daran, dass es kein Gesetz gibt, welches die Anbringung von Fahrtrichtungsanzeigern vorschreibt. Zwar müssen sich Mofafahrer prinzipiell an dieselben Regeln halten, die auch für Autofahrer gelten, in Sachen Ausstattung darf es bei den Mofas allerdings auch etwas weniger sein.

So besagt § 54 Absatz 5 Ziffer 4 ganz klar: “An Leichtkrafträdern, Kleinkrafträdern und Fahrrädern mit Hilfsmotor sind keine Fahrtrichtungsanzeiger erforderlich.” Mofas fallen aufgrund ihrer Eigenschaften definitiv in diese Kategorie und sind somit von der Pflicht, einen Blinker zu besitzen, befreit. Aufgrund der fehlenden Vorschrift ist es wenig verwunderlich, dass die meisten Mofas ohne Blinker unterwegs sind. Auch der Gedanke an die maximale Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h lässt viele vermuten, dass die Anzeige des Abbiegevorgangs per Handzeichen ausreicht, um andere Verkehrsteilnehmer frühzeitig vorzuwarnen.

Da es ohnehin auch für Mofafahrer eine Helmpflicht gibt, sind die Sicherheitsbedenken der meisten Führer von Klein- und Leichtkrafträdern entsprechend gering. In einigen Fällen ist dies allerdings ein fataler Irrtum. Schließlich führen Missverständnisse im Straßenverkehr - vor allem bei Abbiegevorgängen - schnell zu Unfällen, die mitunter dramatische Folgen mit sich bringen können.

Blinker sorgen für mehr Sicherheit im Straßenverkehr

Einige Experten kritisieren die in ihren Augen mangelhafte Gesetzeslage und fordern eine sofortige Verpflichtung zur Anbringung von Fahrtrichtungsanzeigern für Leicht- und Kleinkrafträder. Das liegt vor allem daran, dass sich die meisten Mofafahrer im Straßenverkehr - auch aufgrund der Vorgaben der STVO - bewusst wie Autofahrer verhalten.

Zwar sind die Geschwindigkeiten meist nur geringfügig höher als bei Radfahrern, das Fahrverhalten ist allerdings häufig ein völlig anderes. Auch der motorisierte Antrieb spielt hierbei eine große Rolle. Gefahrenstellen sind vor allem stark befahrene Kreuzungen. Allerdings sind es generell Abbiegevorgänge, bei denen häufig Unfälle geschehen. Gerade dann, wenn man wie beim Mofa in einem vermeintlich schwächeren Gefährt unterwegs ist, besteht stets ein Risiko, beim Abbiegen nicht wahrgenommen beziehungsweise übersehen zu werden. Ein solcher Unfall kann vor allem für den Fahrer des unterlegenen Fahrzeugs gefährlich enden.

Solche Szenen lassen sich in der Regel allerdings durch vorzeitige Abbiegezeichen vermeiden. Da die meisten Autofahrer daran gewöhnt sind, auf die Blinker der anderen Verkehrsteilnehmer zu achten, ist dies die wohl beste Möglichkeit, um die anderen vom eigenen Vorhaben in Kenntnis zu setzen. Handzeichen hingegen können nicht nur von sicheren Fahrmanövern ablenken, sondern werden teilweise auch falsch gedeutet. Die blinkenden Lichter am Spiegel oder der Rückseite eines Gefährts signalisieren hingegen stets die richtige Richtung.

Blinker sind günstig in der Anschaffung und schnell in der Montage

Wer sich aus Gründen der Sicherheit für einen Fahrtrichtungsanzeiger entscheidet, hat mittlerweile die Qual der Wahl. Schließlich haben in den letzten Jahren immer mehr Hersteller den Trend zur Aufrüstung erkannt und bieten derartige Geräte nun reihenweise im Service an. Wer sich für ein günstiges Modell entscheidet, zahlt in der Regel sogar nur einen geringen zweistelligen Betrag. Somit lässt sich auch ohne große Kosten eine sicherheitsrelevante Aufrüstung des Mofas vornehmen.

Bei den günstigen Modellen gibt es allerdings einen wichtigen Faktor zu beachten. Da die meisten Geräte über LED-Panels verfügen, welche mit internen Akkus betrieben werden, wird nach einiger Zeit der Wechsel von Batterien notwendig. Andernfalls erlischt das Blinken und die Anlage wird nutzlos. Die Laufzeit der akkubetriebenen Blinker ist in der Regel auf der Verpackung angegeben und sollte auf jeden Fall beachtet werden.

Wer sich für ein etwas ausgefalleneres, dafür aber langlebiges Konzept entscheidet, kann die Stromzufuhr auch direkt an das Bordnetz des Mofas anschließen. Vor allem für diejenigen, die auf herkömmliche Glühbirnen anstelle von LEDs schwören, ist dies die einzige Option, Fahrtrichtungsanzeiger montieren zu können. Schließlich wäre der Akku für eine normale Glühbirne deutlich schneller leer, als es bei den LED-Lampen der Fall wäre.

So oder so nimmt die Montage der Blinker allerdings nicht viel Zeit in Anspruch. Während die einfachen Modelle mit eigenem Akku meist in wenigen Minuten aufgebaut sind, nimmt auch die Anbringung einer festen Blinker-Anlage kaum länger als eine Stunde Zeit in Anspruch. Dank Magneten sind viele der akkubetriebenen Modelle leicht abnehmbar und können somit aus Schutz vor Diebstahl gesondert verstaut werden.

Somit gibt es, je nach persönlichem Bedarf, für jeden die passende Blinker-Anlage fürs Mofa. Egal, ob zunächst mehr Zeit und Geld investiert werden soll oder ein regelmäßiger Akku-Wechsel ansteht: Hier hat jeder die freie Entscheidung, für welches Modell er sich letztendlich entscheiden möchte.

Das Nachrüsten des Mofas mit einem Blinker lohnt sich definitiv

Laut der aktuellen Gesetzeslage ist es nicht zwingend erforderlich, einen Blinker am Mofa zu besitzen. In der STVO wird nämlich ausdrücklich erwähnt, dass Klein- sowie Leichtkrafträder und Fahrräder mit Hilfsmotor keinen Blinker benötigen. Dennoch ist es - allein schon aus Gründen der Sicherheit - besonders ratsam, dennoch einen Fahrtrichtungsanzeiger am Mofa anzubringen.

Somit können besonders an Kreuzungen gefährliche Situationen vermieden werden, was das Risiko für einen folgenschweren Unfall erheblich senkt. Schließlich kann es trotz der geringen Geschwindigkeiten im Abbiegevorgang zu Missverständnissen kommen, welche durch einen fachgerechten Blinker umgangen werden können.

Wer sich für die Montage eines Blinkers entscheidet, hat zwei Produktklassen zur Auswahl. Während einige, günstige Blinker mit akkubetriebenen LED-Lampen dank einfacher Halterungen schnell und problemlos am Mofa angebracht werden können, müssen aufwändige Konstruktionen an die Stromversorgung der Fahrzeuge angeschlossen werden.

Mit etwas Übung oder der passenden Anleitung (zu Beginn verlinkt) ist allerdings auch dieses Vorhaben schnell erledigt. Somit ist auch zu Stoßzeiten wie im Berufsverkehr eine sichere Teilnahme am Straßenverkehr gewährleistet. Aufgrund der einfachen Montage und der günstigen Anschaffungskosten ist es sehr verwunderlich, dass heutzutage noch immer ein großer Teil der Mofas ohne Blinker unterwegs ist. Trotz dessen wünschen wir natürlich stets eine ruhige und gute Fahrt im Straßenverkehr!

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