Neues Trend-Thema für Anleger: Grüne Geldanleihen
Grüne Anleihen werden von Unternehmen, Regierungen oder anderen Einrichtungen ausgegeben, um Projekte mit einem positiven Einfluss auf die Umwelt und das Klima zu finanzieren. Dabei handelt es sich zum Beispiel um die Finanzierung von Windkraftanlagen, Maßnahmen zur Energieeffizienz oder nachhaltigen Mobilitätskonzepten mit Elektroautos oder Fahrrädern.
Die Ausgabe von grünen Anleihen ermöglicht es Anlegern, ihr Geld in Projekte mit einem positiven sozialen und ökologischen Nutzen zu investieren und gleichzeitig eine Rendite zu erzielen. Wegen der steigenden Zinsen gewinnen diese Anleihen nun auch für Privatanlegerinnen und -anleger an Attraktivität.
Nachhaltige Investments
Die auch als „Green Bonds“ bekannten Anleihen sind Teil des sogenannten grünen Finanzierungsmarktes. Er zielt darauf ab, Investitionen in nachhaltige Projekte und Technologien zu fördern und so zur Bekämpfung des Klimawandels beizutragen.
Dabei funktionieren sie genauso wie andere Anleihen auch: Anleger leihen dem Herausgeber einer Anleihe einen bestimmten Geldbetrag für einen vorher festgelegten Zeitraum. Diese Laufzeit steht ebenso wie die Höhe der Verzinsung bereits bei der Ausgabe fest.
Zudem unterliegt die Emission der Anleihen oft strengen Kriterien und Standards, die sicherstellen sollen, dass die Mittel tatsächlich für nachhaltige Projekte verwendet werden. Die Ausgabe wird oft von unabhängigen Drittprüfern überwacht und zertifiziert.
Anlegerrisiko ähnlich wie bei Aktien
Laut eines Info-Artikels auf der Website des Finanzberatungsunternehmens Swiss Life Select sind Anleihen genauso wie Aktien eine bewährte Anlageform. Sie sind allerdings ähnlich risikobehaftet wie diese. Dennoch sind die Berater von Swiss Life Select der Meinung, dass sie für private Anleger prinzipiell eine interessante Option darstellen.
Allerdings weisen die Anlage-Expertinnen und Experten auch auf die Art des Risikos hin. So ist es wichtig, sich vor dem Kauf einer Anleihe Gedanken darüber zu machen, wie wahrscheinlich die Rückzahlung samt Zinsgewinn bei einer Anleihe ist. Denn genau hier liegt beim Investieren in Anleihen die Verlustgefahr, so der Swiss-Life-Select-Beitrag. Das gilt natürlich auch für grüne Anleihen.
Der Markt bewegt sich
Zurzeit entwickelt sich der Markt für grüne Anleihen aufgrund der steigenden Zinsen positiv. So hat die Europäische Zentralbank (EZB) bereits voriges Jahr verlautbart, dass sie vermehrt in Anleihen von Firmen mit einer positiven Umweltbilanz investieren will. Außerdem berichten Branchenanalysten von einer positiven Marktentwicklung bei den Green Bonds.
Allerdings ist der Erwerb von grünen Anleihen für Privatanlegerinnen und -anleger nicht unproblematisch, denn in der Regel sind sie nur in großen Stückelungen ab 50.000 Euro zu haben. Ein weiteres Hindernis sind fehlende Basisinformationsblätter. Ohne so ein Infoblatt dürfen Banken ihren Kunden die grünen Anleihen nicht anbieten.
Als Alternative gibt es Fonds und Exchange Traded Funds, über die sich in grüne Anleihen investieren lässt. Und auch bei den Green Bonds selbst gibt es mittlerweile Angebote für private Anleger: So bietet die NRW-Bank eine Klima-Anleihe an, die eine Stückelung von mindestens 1.000 Euro besitzt. Die Anleihe kann über die eigene Hausbank geordert werden.