Wohneigentum: Zwei Drittel wünschen sich ein eigenes Heim – fast die Hälfte kann es sich aber nicht leisten

22.11.2021, 11:41 Uhr in Service, Anzeige
Haus wohneigentum inlaendisch wohn immobilien pixabay com
Foto: Pixabay.com

Der Immobilienboom nimmt kein Ende, die Preise steigen weiter. Gleichzeitig können immer weniger den Erwerb eines Hauses oder einer Eigentumswohnung realisieren, wie eine Studie zeigt.

Weniger als ein Viertel plant den Kauf einer Immobilie

69 Prozent der Deutschen träumen von einem Leben in den eigenen vier Wänden, aber 47 Prozent fehlen die finanziellen Möglichkeiten dazu. Lediglich 21 Prozent planen den Kauf einer Immobilie.

Das sind die Ergebnisse einer Studie des Finanzdienstleisters Swiss Life Select Deutschland, die vom Marktforschungsunternehmen YouGov durchgeführt wurde. Befragt wurden insgesamt 3.131 Personen, darunter 1.025 Führungskräfte, 1.066 Beschäftigte ohne Führungsverantwortung und 1.030 Studenten. Die Studie wurde im April dieses Jahres durchgeführt.

Hohe Mietausgaben sind oft der Grund für einen Hauskauf

Der Traum von den eigenen vier Wänden hat mehr als eine Ursache: Dazu zählen mehr Selbstbestimmung, eine erhöhte Lebensqualität und die private Altersvorsorge.

Die Umfrage von Swiss Life Select hat nun einen weiteren Grund für den Erwerb einer Immobilie ermittelt: 30 Prozent der Befragten geben an, dass die steigenden Mieten für sie das Hauptmotiv für einen Kauf sind. Kein Wunder: Ein Viertel von ihnen gibt mindestens 50 Prozent des Haushaltsnettoeinkommens für die Miete aus.

24 Prozent wünschen sich einen eigenen Garten oder Balkon und sind deshalb an Wohneigentum interessiert. Sechs Prozent möchten auf mehr Quadratmetern leben. Ebenfalls sechs Prozent erwägen einen Hauskauf wegen der günstigen Zinsen und Kredite, so die Swiss Life Select-Studie.

Daneben spielen für viele auch potenzielle Renditen eine Rolle: 70 Prozent der Befragten erwägen den Kauf einer Immobilie als Kapitalanlage für ihre Altersvorsorge.

Besonders die junge Generation möchte ins Eigenheim

Gerade junge Leute sehen in Wohneigentum einen Lebenstraum. Dabei gilt: Je jünger, desto mehr ist dieser Wunsch bei ihnen ausgeprägt. 87 Prozent der 18- bis 29-Jährigen wollen ein Eigenheim, und bei den 30- bis 49-Jährigen sind es 69 Prozent. Von den Menschen über 50 Jahren wünschen sich 43 Prozent eine Immobilie.

Allerdings ist der Mangel an finanziellen Mitteln für den Immobilienkauf generationsübergreifend, wie die Umfrage von Swiss Life Select zeigt: Bei den 18- bis 29-Jährigen klagen 50 Prozent über zu wenig Kapital für den Kauf oder Bau eines Eigenheims. Bei den 30- bis 49-Jährigen sind es 43 Prozent, und bei der Generation 50 plus 48 Prozent.

Potenzielle Immobilienkäufer zieht es aufs Land

Die neue Landlust sowie die durchs Homeoffice gewonnene Flexibilität machen es möglich: Immer mehr wünschen sich einen eigenen Wohnsitz in den Speckgürteln der Metropolen – oder gleich auf dem Land.

So leben 34 Prozent der Befragten in einer Großstadt, aber mit 53 Prozent will nur etwas mehr als die Hälfte von ihnen dort weiterhin leben. Die anderen zieht es ins Umland oder auf die grüne Wiese. Dieser Trend setzt sich auch in Kleinstädten fort: Dort wohnen 24 Prozent der Umfrageteilnehmer, von denen jedoch nur 55 Prozent bleiben wollen.

Immobilienwunsch nach Bundesländern

In Baden-Württemberg leben mit 77 Prozent die meisten Bundesbürger, die von einer eigenen Immobilie träumen, gefolgt von den Bremern und Hamburgern: Sie teilen sich mit jeweils 75 Prozent den zweiten Platz. Den dritten Rang nimmt Bayern mit 74 Prozent ein, auf den hinteren Plätzen landen Brandenburg (59 Prozent), Sachsen-Anhalt (57 Prozent) und Sachsen (50 Prozent).

Mehr aus Service