Britisches Pfund auf dem niedrigsten Stand seit 1985

26.09.2022, 08:29 Uhr in Service, Anzeige
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Wer sich intensiver mit den aktuekĺlen Währungs-Dotierungen beschäftigt oder vielleicht auch über einen der eher spärlich vorhandenen Artikel in den bekannten Tageszeitungen gestolpert ist, dem wird aufgefallen sein, dass die britische Wirtschaft aktuell mit erheblichen Problemen zu kämpfen hat. Wie gravierend diese Probleme allerdings tatsächlich sind, erkennt man erst, wenn man sich den aktuellen Stand des Britischen Pfund ansieht. Dieses befindet sich nämlich aktuell auf dem Niveau von 1985. Dieser fast schon historische Tiefstand sollte eigentlich für eher positive Signale sorgen - erleichtert es doch den für die Britische Wirtschaft so wichtigen Export. Tatsächlich verursacht dieser Kurs- und Wertverfall allerdings erhebliche Probleme in weiten Teilen der britischen Inseln.

Investitionsflaute bei ausländischen Anlegern

Eine der besonders gravierenden Folgen durch die Abschwächung des britischen Pfund ist das abnehmende Interesse ausländischer Investoren und Anleger. Durch den beständigen Wertverfall ist es für Anleger momentan relativ uninteressant, die Währung des britischen Königreichs zu kaufen. Noch weitaus schwieriger ist die Situation auf den Devisenmärkten. Bei den entsprechenden Online-Plattformen wird auf Seiten wie https://www.fxforex.com/de/maerkte/eur-gbp kaum noch mit britischen Pfund gehandelt. Für die britischen Banken stellt dies ein besonderes Problem dar, schließlich wird es für sie umso schwieriger, an ausländische Devisen zu gelangen.

Die Teuerungsrate nimmt weiter zu

Was für die Banken und den Devisenhandel schon extrem unangenehm ist, entpuppt sich für den britischen Verbraucher zu einer regelrechten Katastrophe. Das Vereinigte Königreich hat eine besondere Insellage innerhalb Europas. Die logische Konsequenz davon ist die Tatsache, dass ein Großteil der Waren des täglichen Bedarfs von außerhalb importiert werden muss. Durch ein schwaches britisches Pfund muss mehr für Importwaren bezahlt werden. Das schlägt sich dann natürlich auch auf die Endpreise beim Verbraucher nieder.

Aktuell ist die Teuerungsrate auf den britischen Inseln in vielen Bereichen des täglichen Lebens schon zweistellig. Diese Preissteigerungen beschränken sich dabei längst nicht nur auf Südfrüchte oder Deutsche Automobile, sondern auch auf ganz alltägliche Waren wie Milch und Brot aber auch Strom und Gas.

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Schwaches britisches Pfund sorgt für Verschärfung der Gesamtsituation

Wer sich in den letzten Jahren eingehender mit Großbritannien beschäftigt hat, der weiss dass das Vereinigte Königreich in den letzten Jahren eine ganze Reihe von Schwierigkeiten zu bewältigen hatte. War dort zuerst einmal der sogenannte Brexit - das Verlassen des EU-Wirtschaftsraumes - so folgte schon fast direkt danach die weltweite Corona-Pandemie, die auch im Vereinigten Königreich für erheblichen wirtschaftlichen Schaden sorgte.

Kaum ist diese jetzt halbwegs unter Kontrolle, begann sich in diesem Jahr mit dem Ukraine-Konflikt, den Sanktionen und dem fast vollständigen Lieferstopp von Öl und Gas ein neues Problem für Großbritannien aufzutun. Sicherlich sind die hier aufgeführten Entwicklungen möglicherweise,zumindest zum Teil, mit Ursächlich für die Kursentwicklung des britischen Pfund. Trotzdem sollte die britische Regierung schnellstmöglich entsprechende Maßnahmen treffen, um einen weiteren Kursverfall der Landeswährung zu verhindern.

Bleibt das britische Pfund auch weiterhin so schwach, wird die Wirtschaft des Landes irreparablen Schaden nehmen, von dem sie sich auch langfristig nicht erholen kann. Dabei bleibt allerdings die spannende Frage, welche Optionen der Regierung noch bleiben. Schafft es die neue Premierministerin allerdings nicht, hier nachzubessern, so warnen Experten, schon jetzt wird es diesen Winter zu erheblichen Firmenschliessungen, Massenarbeitslosigkeit und möglicherweise landesweiten Unruhen kommen.

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