Digitale Werbeflächen in Würzburg
Großflächige Außenwerbung gehört in europäischen Städten schon seit Jahrzehnten zum allgemeinen städtischen Bild. Von klassischen Litfaßsäulen bis zu gigantischen Plakatwänden, die auch vom Auto aus gesehen werden, sind die unterschiedlichsten Werbeformate verbreitet. In den letzten Jahren sind in vielen Städten vermehrt digitale Werbeflächen dazugekommen. Auch in Würzburg sollen solche digitalen Plakatflächen ab 2024 häufiger zu sehen sein. Die Stadt hat die Konzession für die Vermarktung der Außenwerbeflächen für die nächsten 15 Jahre neu ausgeschrieben. Eine Bedingung bei der Ausschreibung war: Es sollen mehr digitale Werbeflächen entstehen. Was ändert sich mit den digitalen Werbemitteln?
Welche digitalen Außenwerbeformate gibt es?
In deutschen Innenstädten am weitesten verbreitet sind als Stelen konzipierte LCD-Bildschirme, die zum Beispiel in Fußgängerzonen oder an Bahnhöfen als Ersatz für klassische Plakataufsteller installiert werden. Daneben gewinnen aber zum Beispiel auch großflächige LED Plakate immer mehr an Bedeutung. Vor allem an großen Straßen finden sich solche digitalen Plakatwände.
Was erhoffen Würzburg und andere Städte sich von den digitalen Werbetafeln und -plakaten?
Auf den ersten Blick sehen die neuen Werbeflächen moderner und damit schicker aus als die klassischen Plakatkästen. Gänzlich unumstritten sind sie dennoch nicht. Die großen beleuchteten Flächen werden von Kritikerinnen und Kritikern als zu invasiv wahrgenommen. Weshalb entscheiden Städte wie Würzburg sich dennoch dafür und machen digitale Werbeflächen sogar zur Bedingung bei der Ausschreibung der Außenwerbekonzessionen?
Eines der Hauptargumente ist die im Vergleich zu klassischen Plakatflächen höhere Flexibilität der neuen Werbeflächen. Denn neben Werbung können LED-Plakatflächen, wie sie zum Beispiel beim Hersteller https://www.rotapanel.de/ in Augenschein zu nehmen sind, auch genutzt werden, um kurzfristig wichtige Informationen anzuzeigen. Während der Corona-Pandemie nutzten Städte die Flächen zum Beispiel, um aktuelle Informationen über Einschränkungen während der Lockdowns bekannt zu machen. Auch bei den beiden bundesweiten Warntagen 2022 und 2023 gehörten digitale Werbeflächen zu den Warnkanälen, die getestet wurden.
Weiterhin gelten digitale Plakatflächen insbesondere im innerstädtischen Bereich aufgrund der Möglichkeit, zusätzliche Informations- und Unterhaltungsinhalte anzuzeigen, als attraktiver als klassische Plakatwände. Aktuelle Nachrichten und wissenswerte Informationen über die jeweiligen Städte gehören in fast allen Kommunen, die bereits auf diese Technik setzen, zum Angebot auf den Werbetafeln.
Bessere Auslastung der Fläche
Darüber hinaus sind die modernen LED- und LCD-basierten Werbetafeln auch bei den großen Werbevermarktungsunternehmen beliebt. Denn auch wenn das Aufstellen der neuen Technik erst einmal vergleichsweise hohe Investitionen bedeutet, versprechen sie potenziell eine deutlich höhere Auslastung der zur Verfügung stehenden Fläche. Da die Kosten für den Druck und das Aufhängen der Plakate entfallen, lohnt sich Außenwerbung auf digitalen Flächen oft auch bereits für kleinere Unternehmen. Zudem müssen die Werbeflächen nicht unbedingt für ganze Wochen angemietet werden. Stattdessen lassen sie sich testweise auch für kürzere Zeiträume anmieten. Bestenfalls bedeutet das vielfältigere Werbung für kleinere und größere Unternehmen.
Wie sieht die Zukunft digitaler Außenwerbeflächen aus?
Digitale Werbeformate bieten den Werbetreibenden Möglichkeiten, kreative, neue Werbeformen auszuprobieren. Tageszeitabhängige Werbung oder zum Beispiel auch mit Blick auf aktuelle Wetterdaten ausgespielte Reklame könnten in Zukunft zum Beispiel normal werden. Zudem könnten digitale Werbetafeln in den kommenden Jahren zu einem wichtigen Bestandteil moderner Smart Citys werden. Als Netzwerknoten ließen die Tafeln sich mit Sensoren ausstatten, um Verkehrs- und Umweltdaten zu messen. Als Sendestandorte eines dicht vermaschten 5G-Netzes könnten sie darüber hinaus eine wichtige Rolle bei der Verteilung der Daten an Akteure und Endgeräte im smarten urbanen Netz spielen.
Doch das ist vorerst noch Zukunftsmusik. Zunächst einmal werden in Würzburg und anderen Städten nun die neuen digitalen Werbeflächen vermehrt im Stadtbild zu sehen sein. Wie diese genutzt werden, wird sich noch zeigen.
