Gut gekleidet auf dem Oktoberfest: So wird das Dirndl zum Hingucker

07.10.2022, 10:16 Uhr in Service, Anzeige
Dirndl Bayern pixabay
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Das Oktoberfest gilt auf der ganzen Welt als eine Attraktion. Jedes Jahr findet es auf der Theresienwiese in der bayerischen Hauptstadt München statt, weshalb es auch den Namen „Wiesn“ trägt. Um die Zeit auf der Wiesn richtig genießen zu können, muss der richtige Oktoberfestlook her! Mit diesen Tipps kann jeder ein Dirndl so stylen, dass es zum wahren Hingucker wird.

Authentizität vor Trend

Es gibt viele Trends in Sachen Trachten. Doch nicht alles, was hip und cool aussieht, hat hier seinen Platz. Das Dirndl ist ein sehr traditionelles Kleidungsstück – deshalb sollte es auch möglichst authentisch und traditionell gestylt werden.

Hier geht es bereits um die Wahl eines geeigneten Herstellers. So sind Krüger Dirndl beispielsweise sehr authentisch. Auch viele andere Hersteller, die in Geschäften für Trachtenmode vertreten sind, produzieren authentische Dirndl. Denn es gilt: Ein wahrer Kenner kann ein „echtes“ Dirndl von einem nicht-authentischen Kleidungsstück sehr wohl unterscheiden.

Es gibt einiges, was man beachten sollte, wenn es um die Machart eines Dirndls geht. Da wäre zum einen die Länge. Viele „moderne“ Dirndl sind recht kurz geschnitten. Allerdings ist diese Art von Kleid kein Minirock, sondern ein traditionelles Gewand. Es sollte mindestens über das Knie gehen oder sogar die Waden umspielen. Das ist die perfekte Länge für ein Dirndl.

Die Geschichte der Trachtenmode

Das Dirndl oder die Lederhose sind keine neuen Modeerscheinungen. Ihre Geschichte reicht sehr weit zurück. Das erklärt auch, warum die Kleidungsstücke aus besonders hochwertigen und robusten Materialien gefertigt wurden. So musste nicht regelmäßig ein neues Kleid gekauft werden – es genügte, wenn man einfach die Schürze hin und wieder austauschte. Außerdem wurden Dirndl oftmals von der Mutter an die Tochter weitergegeben. So stabil und langlebig sind echte Dirndl!

Das Dirndl war nicht etwa die Kleidung von wohlhabenden Personen. Ganz im Gegenteil: Das einfache Volk trug das Dirndl. Denn genau daher hat das Gewand auch seinen Namen. Als „Dirn“ bezeichnete man früher eine junge Frau, die in der Haus- und Landwirtschaft beschäftigt war. Ihre Arbeitskleidung wurde „Dirndlgewand“ genannt. Erst recht spät – etwa ab 1870 – setzte sich das Dirndl auch als Kleid der städtischen Oberschicht durch.

In den 40er-Jahren bekam das Kleid die Optik, die heute bekannt ist: enges Mieder, schmale Taille, ein einfacher Rock mit Schürze. Diese Grundzüge sind bis heute unverändert geblieben und geben der Tracht das typische Aussehen.

Alles über die Schürze beim Dirndl

Ein Dirndl wird niemals ohne Schürze getragen. Das ist nicht nur eine Tradition, sondern trägt ganz einfach auch zur ansprechenden Optik bei. Die Schürze setzt bei vielen Dirndl noch ein i-Tüpfelchen auf, da sie schön verziert oder aus einem besonderen Stoff bestehen kann.

Hier gibt es zwei grundlegende Dinge zu beachten: die Länge der Schürze selbst und die Seite, auf der man die Schleife bindet. Zur Länge lässt sich sagen, dass die Schürze niemals länger als das Dirndl sein sollte. Im besten Fall ist sie etwa eine Handbreit kürzer als das Kleid. So sieht das Gewand besonders schick aus.

Und wo wird die Schleife gebunden? Das hängt ganz davon ab, was man anderen mitteilen möchte. Wer auf Partnersuche und ledig ist, bindet die Schleife links. Wer vergeben ist, bindet sie rechts. Vorne mittig stand früher dafür, dass die jeweilige Frau Jungfrau war. Heute signalisiert man damit, dass der Beziehungsstatus niemanden etwas angeht. Hinten auf dem Rücken tragen nur Kellnerinnen und Witwen ihre Schleife. Und ob man es glaubt oder nicht: Diese Regeln finden durchaus Beachtung bei solchen Festivitäten wie dem Oktoberfest!

Accessoires – so wird das Dirndl komplett

Dirndl und Schürze sind klar – nun fehlt nur noch wenig, um den Style komplett zu machen. Genauso wie die Schürze unverzichtbar ist, darf auch die passende Bluse nicht fehlen. Ohne einer Dirndlbluse sieht der Look nicht nur unvollständig aus – es wirkt auch sehr billig und schon fast obszön.

Doch welche Bluse wird klassischerweise unter dem Dirndl getragen? Spezielle Dirndlblusen sind sehr kurz geschnitten, also quasi bauchfrei. Das ermöglicht dem Kleid, besonders eng an der Taille anzuliegen und eine gute Figur zu machen. Außerdem kommt man dadurch nicht so schnell ins Schwitzen und die Bewegungsfreiheit ist gewährleistet.

Eine Dirndlbluse sollte klassisch weiß sein. Es gibt auch Varianten in Natur oder für ausgefallene in schwarz. Sie ist mit Puffärmeln versehen oder einem Dreiviertelarm. Am besten besteht die Dirndlbluse daher aus Baumwolle. Dieser Stoff trägt sich nicht nur besonders gut und fühlt sich angenehm an. Er ist auch nachhaltiger als synthetisch erzeugte Fasern.

Zum Schuhwerk lässt sich sagen: Hier ist alles erlaubt, was schick aussieht. Ob High Heels in puncto Komfort jedoch die richtige Wahl sind, ist der Trägerin selbst überlassen. Besser eignen sich Pumps oder Ballerinas.

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