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Unterfranken: Reaktionen auf bayerisches Gender-Verbot

20.03.2024, 05:30 Uhr in Lokales
Männer und Frauen
Foto: pixabay.com

Die bayerische Staatsregierung will keine Gender-Sprache. Künftig ist das Gendern an Schulen, Hochschulen/Unis und in der Verwaltung untersagt - auch in Unterfranken.

In einer Erklärung heißt es, dass in diesen Einrichtungen künftig die „Verwendung von Sonderzeichen zur Geschlechterumschreibung“ verboten ist. Meint: *, : und Binnen-I, also: Freund*innen, Freund: innen oder FreundInnen.

Das Verbot solle demnach für offizielle Schreiben, Internetseiten von Behörden und Schulen, Elternbriefe, Schulbücher und auch Jahresberichte gelten. Wer sich nicht dran hält, dem drohen Konsequenzen. Offen ist, welche Konsequenzen das sein sollen.

Die betroffenen Einrichtungen in der Region fassen die Regelung unterschiedlich auf.

Das sagen Hochschule und Verwaltung

Die Stadt Würzburg hat eine Gleichstellungsbeauftrage und eine Dienstanweisung, die verschiedene Vorgaben regelt. Was fehlt: eine Vorgabe zum Gendern. Das handhabe jede Abteilung unterschiedlich. Die Pressestelle beispielsweise hat sich darauf verständigt, in ihren Mitteilungen nicht zu Gendern – für bessere Lesbarkeit.

Die Uni Würzburg folge in ihren offiziellen Schreiben den amtlichen Regeln der deutschen Rechtschreibung. Gendergerechte Schreibweisen mit Wortbinnenzeichen wie Gender-Gap, Genderstern, Doppelpunkt oder ähnlichen Lösungen kämen hier nicht zum Einsatz.

Der Uni sei daher momentan nicht klar, ob dieser Beschluss des Ministerrats tatsächlich zu konkreten Änderungen führen wird. Probleme oder Beschwerden habe es in der Vergangenheit an der Uni Würzburg jedenfalls nicht gegeben.

So reagieren die Lehrkräfte

Helmut Schmid, Vorsitzender des Unterfränkischen Lehrer- und Lehrerinnenverband, reagiert vor allem mit Unverständnis auf die Ankündigung.

„Ich bedauere es zutiefst, dass es offenbar nicht möglich war, sich auf eine gemeinsame Lösung zu einigen“, so Schmid. Ein Verbot läuft seiner Meinung nach ins Leere.

Es sei die Aufgabe der Jungend durch neue Anstöße alte Denkmuster zu hinterfragen und aufzubrechen. Viel wichtiger als Dinge zu verbieten, sei der Austausch miteinander.

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